Josh Smith

20. September 2018
20:00 Uhr
Beavers , 63897 Miltenberg

Nie war Josh Smith musikalisch vielschichtiger
und trotzdem so erkennbar typisch Josh Smith,
wie auf seinem neuen Album „Burn To Grow“.
Was sich schon auf den beiden letzten Alben
(„Over Your Head“ und „Don’t Give Up On Me“) andeutete,
führt der Gitarrist auf dem neuen Album konsequent fort.
Josh Smith setzt auf musikalische Vielseitigkeit, behält dabei aber
immer den Blues im Fokus seiner Musik.

Das, was Kollegen wie Derek Trucks oder Warren Haynes
so stark macht, bereichert auch den Sound des in L.A.
lebenden Gitarristen, Sänger, Songschreiber und Produ-
zent. Ausgefeilte Bläserarrangements prägen einige der
von Soul und Jazz inspirierten Songs des neuen Albums
und unterstreichen dadurch auch die mit den Jahren
immer größer werdende Qualität als Sänger. Es gibt sicher
einige sehr gute Gitarristen, aber wenige Gitarren-Asse,
die dem in Florida geborenem Smith an den Saiten das
Wasser reichen können und obendrein auch noch durch
ihren Gesang überzeugen.

Als Gitarrist hat Smith ein Stadium erreicht, in dem er
sich nicht mehr permanent in den Vordergrund spielen
muss. Smith weiß Akzente zu setzen und Spannungsbögen
aufzubauen, ohne dabei den Hörer zu überrollen.

„What We Need“ ist so ein Beispiel – ein klassisch perfekter Slow-Blues. Dabei ist dieses Glanzstück die
konventionellste Nummer des Albums. Den Opener „Half Blues“, mit seinen treibenden Bläsersätzen und einem
fast marschierendem Beat, garniert Smith mit fast schon heimtückisch einfallsreichen Licks, um dem Hörer an-
schließend mit „Through The Night“, einen fluffigen, aber keinesfalls belanglosen, Yacht-Pop-Ohrwurm in die
Gehörgänge zu setzten. Boz Scaggs oder Steely Dan hätten ihre Freude.

„Watching You Go“, eine Trennungsnummer mit passenden, weil überraschenden Breaks, wütenden Riffs, laut
aufheulenden Licks, und großartigen Harmonie-Vocals überzeugt, genauso wie „That For You Too“ mit seinen
glänzenden Bläserarrangments. In „Your Love (Is Making Me Whole)“ einer tollen Southern-Soul Nummer gönnt
er der Sängerin Monét Owens die Hauptrolle. Eine harmonisch fließende Nummer wie „Look No Further“, die
man gerne noch einige Minuten länger hören möchte, steht einem erdigen Soul-Rock-Stomper im Muscle Shoals
Sound gegenüber.

Und auch „You Never Knew“, ein perfekter Mix aus dem heiß swingendem Sound eines Clarence Gatemouth Brown
und den eiskalten Licks eines Albert Collins stellt keinen Bruch dar. Das ist Texas-Blues par exellence.
„She Survives“ ist die atmosphärischste Nummer des Albums. Schwebend, langsam fließend, melancholisch, und
harmonisch zum Titeltrack „Burn To Grow“ überleitend. Eine markige und wütende Nummer die fast so klingt als
wäre sie von Dan Auerbach von den Black Keys produziert worden und ein fulminantes Statement am Ende einer
hervorragenden Platte darstellt.

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.