Freiwillige Feuerwehren Mönchberg und Kleinwallstadt
Für das Gemeinwohl im Einsatz

Die Freiwillige Feuerwehr Kleinwallstadt bei einer Bergungsübung. | Foto: FFW Kleinwallstadt
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  • Die Freiwillige Feuerwehr Kleinwallstadt bei einer Bergungsübung.
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Teil nördlicher Landkreis Miltenberg

Freiwillige Feuerwehren helfen, wenn Not am Mann ist – Nachwuchssorgen vieler Wehren haben Auswirkungen auf Einsätze

Ein Kurzschluss in einem defekten technischen Gerät, der einen Wohnungsbrand auslöst, oder der schreckliche Unfall, bei dem ein Mensch in seinem Fahrzeug eingeklemmt wurde – Situationen wie diese und noch viele andere erfordern das schnelle Handeln beherzter Helfer, um weitere Schäden von Menschen und Gebäuden abzuwehren. Ein klarer Fall: Hier sind die Feuerwehren gefragt! Doch was passiert, wenn bei einem Alarm nicht genug Einsatzkräfte zur Verfügung stehen und Gefahr im Verzug ist?

Eine Situation, die sich niemand vorstellen möchte! Doch leider haben gerade die Freiwilligen Feuerwehren, die im Landkreis Miltenberg diese wichtigen Aufgaben erfüllen, immer öfter Nachwuchssorgen.

Bayerisches Feuerwehrgesetz (BayFwG)

Die Freiwilligen Feuerwehren sind, wie der Name schon sagt, keine fest angestellten Feuerwehrmänner, sondern ehrenamtlich engagierte Männer und Frauen, die ihre Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellen. Die ehrenamtlichen Feuerwehrdienstleistungen sind im Bayerischen Feuerwehrgesetz (BayFwG) vom 23. Dezember 1981 geregelt. In diesem Gesetzt kommen den Gemeinden wichtige Aufgaben zu. Dies ist zum einen der abwehrende Brandschutz, d. h. drohende Brand- oder Explosionsgefahren zu beseitigen und Brände wirksam zu bekämpfen und zum anderen der technische Hilfsdienst, indem ausreichende technische Hilfe bei sonstigen Unglücksfällen oder Notständen im öffentlichen Interesse geleistet wird. Dazu kommen dann noch die Materialwirtschaft, also die Wartung und Pflege der Fahrzeuge und sonstigen Materialien sowie allgemeine Verwaltungsaufgaben.

Die Feuerwehr, eine starke Truppe!

Die Mitgliederwerbung zählt natürlich auch dazu. Um diese umfangreichen Aufgaben zu erfüllen, sind die Gemeinden angehalten, gemeindliche Feuerwehren aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten. Im Landkreis Miltenberg geschieht dies auf der Ebene der Freiwilligen Feuerwehren, die es in jeder Landkreisgemeinde gibt.

FFW Mönchberg

Christof Körbel, 1. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mönchberg | Foto: privat

Eine Feuerwehr, die mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen hat, ist die Freiwillige Feuerwehr Mönchberg. „Unser Nachwuchsproblem ist ganz konkret, denn wir haben lange keinen geeigneten Jugendwart gefunden, um Teenager in die Arbeit der Feuerwehr einzuführen“, sagt der 1. Kommandant Christof Körbel. „Wir fahren ja nicht nur mit roten Autos und Blaulicht durch die Gegend, sondern sind eine Gemeinschaft, die wichtige Aufgaben zu erfüllen hat. Ein Jugendwart sollte pädagogisch geeignet sein und sich zutrauen, einerseits mit Kindern umgehen zu können und andererseits die Vielfalt der Feuerwehr zu vermitteln.“ Zum Nachwuchsproblem der Mönchberger kommt noch erschwerend hinzu, dass der Altersdurchschnitt der aktiven Feuerwehrleute relativ hoch ist. „Das könnte künftig noch schwieriger werden.“ Die Mönchberger Feuerwehr zählt derzeit 51 aktive Frauen und Männer, dazu kommen noch 20 weitere aktive Feuerwehrleute im Ortsteil Schmachtenberg.

FFW Kleinwallstadt

Stephan Büttner, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kleinwallstadt | Foto: privat

Noch nicht so gravierend wie in Mönchberg ist das Nachwuchsproblem der Feuerwehr in Kleinwallstadt. Doch auch dort werden interessierte Frauen und Männer gesucht. „Ich selbst habe mit 12 Jahren bei der Feuerwehr angefangen“, erläutert Kommandant Stephan Büttner. „Viele Lehrgänge innerhalb der Feuerwehr und Zivildienst im Rettungsdienst Obernburg haben mich geprägt. Hier in Kleinwallstadt haben wir derzeit 50 aktive Feuerwehrleute, darunter 5 Frauen. Es sind bodenständige Menschen, die mitten im Leben stehen. Vorm Arbeiter bis zum Doktor – bei uns ist alles vertreten. Es wäre schön, wenn Neue dazu kommen würden.“

Kinder- und Jugendfeuerwehr in Kleinwallstadt

In Kleinwallstadt zählt man auf den eigenen Nachwuchs. „Wir haben seit über 50 Jahren eine Jugendfeuerwehr“, führt Stephan Büttner weiter aus. „14 Jugendliche sind derzeit in dieser Gruppe. Aus der Jugendfeuerwehr können die Jugendlichen dann in den aktiven Feuerwehrdienst übertreten. Vor drei Jahren haben wir zusätzlich eine Kinderfeuerwehr für jüngere Kinder im Alter zwischen 6 und 10 Jahren gegründet, die mit 17 Kindern gut aufgestellt ist. Ohne das geht es nicht! Eine Kinderfeuerwehr ist oft das einzige Mittel, um die Kinder für die Arbeit der Feuerwehr zu begeistern. Wenn die Kinder schon älter sind, haben sie meist anderweitige Hobbys angefangen und es wird schwierig, dann noch die Übungsstunden für die Jugendfeuerwehr in die Freizeit zu integrieren.“

Jugendfeuerwehr Mönchberg

Ein wenig Hoffnung zeichnet sich derzeit auch in Mönchberg ab. „Wir haben vor einem Jahr wieder eine Jugendfeuerwehr für Kinder ab 12 Jahren gegründet“, so Christof Körbel. „Zwei sehr engagierte Jugendwarte kümmern sich um die Kinder, schreiben Übungspläne und betreuen die Kids.“ Die Gruppe umfasst derzeit 10 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Aber durch das Corona-Virus musste der Übungsbetrieb der Jugendfeuerwehr jetzt eingestellt werden. „Momentan ist wieder alles auf Eis gelegt. Das tut schon weh! Wir hatten schon geplant, die Jugendfeuerwehr bei einem Fest in Mönchberg zu präsentieren, um weiteren Nachwuchs zu gewinnen. Jetzt heißt es wieder warten und vor allem hoffen, dass uns die Kinder durch die fehlenden Übungsstunden nicht abspringen, weil sie vielleicht das Interesse verlieren.“

Jeder kann zur Feuerwehr!

Um sich aktiv bei einer Feuerwehr einzubringen, braucht es nicht viel. „Man sollte körperlich und geistig fit und auch psychisch belastbar sein“, meint Stephan Büttner aus Kleinwallstadt. „Auch Quereinsteiger sind jederzeit willkommen. Das Alter ist dann erst einmal zweitrangig.“ „Egal, ob Mann oder Frau – bei der Feuerwehr ist jeder willkommen“, fügt Christof Körbel hinzu. „Prinzipiell kann jeder helfen. Und auch wer vielleicht nicht ganz so fit ist, kann zu uns kommen. Wir brauchen nicht nur Einsatzkräfte, die vorne in der ersten Reihe stehen, sondern auch weitere Feuerwehrleute, die dabei helfen, die Einsätze zu koordinieren.“

Die Feuerwehr, eine tolle Gemeinschaft!

Dass die Feuerwehr auch einiges zu bieten hat, wissen die beiden Kommandanten. „Die Feuerwehr ist eine aktive Gemeinschaft“, bemerkt Christof Körbel. „Wir haben neben den Unterrichtsabenden auch Weihnachtsfeiern, besuchen Feste anderer Feuerwehren und Feste im Heimatort und zeigen damit Präsenz. In der Feuerwehr kann man Freundschaften aufbauen, hat Erfolgserlebnisse, führt gemeinsam Projekte durch und arbeitet selbstständig.“ „Die Feuerwehr ist eine bunte Gemeinschaft von ehrenamtlich engagierten Menschen“, ergänzt Stephan Büttner. „Das freiwillige Engagement macht Spaß und gibt Bestätigung für das eigene Tun.“ Beide Kommandanten sind sich einig: „In der Feuerwehr kann man fürs Leben lernen. Das macht die Feuerwehr zu einer tollen Gemeinschaft!“

Lesen Sie hier den Text über die Nachwuchssorgen der Freiwilligen Feuerwehren im südlichen Landkreis Miltenberg.

Autor:

Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg

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