Stadt Miltenberg reagiert auf neues Handelsgutachten
Stadtrat diskutiert über Fachmarktzentrum am Mainzer-Tor-Areal

Wie die Zukunft des alten Bahnhofsgeländes in Miltenberg aussehen soll, darüber sind sich Bürgermeister, Stadträte und die Miltenberger Bürger*innen nicht einig.
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  • hochgeladen von Marlene Deß

Wie geht es weiter mit dem umstrittenen Konzept zur Bebauung des alten Bahnhofsgeländes in Miltenberg? In einer öffentlichen Stadtratssitzung am 17.Oktober im Alten Rathaus stellte Architekt Klaus Kehrbaum im ersten Tagesordnungspunkt Stadtrat, Bürgermeister Helmut Demel und interessierten Bürgern das geänderte Konzept vor. Man habe die Planung für das Fachmarktzentrum exakt auf das aktualisierte Einzelhandelsstrukturgutachten der GMA (Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung) abgestimmt, so Kehrbaum. Das Gutachten wurde vor drei Wochen, ebenfalls in einer öffentlichen Sitzung, mit einer klaren Empfehlung vorgestellt: 1000 qm Textilflächenbesatz sollen nicht überschritten werden. Darauf habe die Stadt konsequent reagiert und dies zur Vorgabe für die geänderte Planung gemacht, so der Architekt. Diese Vorgabe sei 1:1 erfüllt worden. Für den Investor Activ Group, funktioniere das Projekt auch mit den geänderten Handelsflächen, erklärte der Architekt weiter. Man sei außerdem auf die Anregung des Gutachters eingegangen, mehr Wohnraum zu schaffen. Die geplante Anzahl von 79 Wohnungen wurde um fünf erhöht. In der anschließenden Diskussion war für einige Stadträte vor allem die Frage nach der Art der Märkte wichtig, um eine Entscheidung für oder gegen das Zentrum treffen zu können. Diese Frage konnte Kehrbaum jedoch nicht beantworten und verwies darauf, dass es im klassischen Bebauungsplan unüblich sei, Namen zu nennen. Der Märkte-Besatz werde im städtebaulichen Vertrag und nach Abstimmung mit dem Investor vertieft. Neben einigen Befürwortern stellten andere Stadträte das Projekt grundlegend in Frage oder befürchteten, die Altstadt verliere durch das Fachmarktzentrum trotz der Änderungen an Kaufkraft. Bürgermeister Demel bezeichnete die Sitzung als reine Informationsveranstaltung, die Entscheidungsfindung sei Thema der nächsten Sitzung.

722 statt 729 Stimmen

Im zweiten Tagesordnungspunkt ging es um die Entscheidung über die Zulassung des Bürgerbegehrens "Bebauungsplan Einkaufen in der Stadt", initiiert von den Grünen. Es beinhaltete die Forderung, die zukünftige Verkaufsfläche auf max. 1000 qm zu beschränken. Durch die Einhaltung der GMA Empfehlung hatte sich diese Forderung bereits erfüllt. Wegen sieben fehlender Unterschriften war das Bürgerbegehren aber unzulässig und wurde abgelehnt.

Autor:

Marlene Deß aus Miltenberg

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