Die Geschichte eines spätmittelalterlichen tschechischen Ritters, der wegen Tyrannenmordes in einem Gefängnisturm der Prager Burg auf seine Exekution wartete und auf die Hilfe von Milada, einer ihn liebenden Frau, rechnen konnte, die ihn in Männerkleidern zu befreien versuchte, geriet aber keineswegs zum lang ersehnten Erfolgsstück. Im Gegenteil! Man bezichtigte den Komponisten der Deutschtümelei und schlimmer noch — nicht nur wegen Adaption der Leit-motivtechnik — des untschechischen Wagnerismus. Smetana, dessen Libretto ursprünglich in deutscher Sprache angelegt war, litt sehr an dieser Reaktion. Gleichwohl galt ihm bis zu seinem qualvollen Tod 1884 das großangelegte Bühnenwerk, sein Sorgenkind, als das geglückteste Stück seines Schaffens — im Gegensatz zu Die verkaufte Braut, die er gerne als marginale Gelegenheitsarbeit abtat.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.