Schutzpatronin und Fürsprecherin Miltenbergs gewürdigt
Traditionelles Fest zu Ehren der Staffelmadonna

Prozession mit dem Gnadenbild der Staffelmadonna | Foto: Martin Winkler
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Seit Jahrhunderten würden Miltenberger Bürger Zuflucht bei der Staffelmadonna suchen, so Pfarrer Jan Kölbel bei der Eröffnung des feierlichen Gottesdienstes zu Ehren der Staffelmadonna am Abend des 18.11.2019 in der Pfarrkirche St. Jakobus. Dies zeigt sich auch in der 2. Strophe des Eingangsliedes. Darin heißt es: „Zu dir riefen unsre Ahnen in den Nöten ihrer Zeit; und ihr Vorbild soll uns mahnen, dass du kennst der Menschen Leid.“ In früherer Zeit dankten v.a. Mainfischer- und Schiffer der Gottesmutter für eine glückliche Heimkehr. Auch heute noch kämen viele Menschen mit ihren Sorgen und Nöten zur Staffelmadonna. Jährlich würden in der Staffelkapelle mehrere tausend Opferkerzen entzündet. Jede echte Marienverehrung führe zu Jesus Christus, ihrem Sohn, sagte Pfarrer Kölbel. Hierauf ging auch Diakon Florian Grimm in seiner Predigt ein. Zunächst jedoch Folgendes zum geschichtlichen Hintergrund: Die ursprüngliche Staffelkapelle stand direkt an der Stadtmauer und wurde um das Jahr 1400 erstmals urkundlich erwähnt. Der eigentliche Kapellenraum, in dem sich auch das Gnadenbild der Staffelmadonna befand, lag im Obergeschoss, zu dem die besagten Staffeln hinaufführten. Der Gnadenkapelle wurden seit alters her Wunder nachgesagt und die Staffelmadonna gleichsam von zahlreichen Pilgern und Miltenbergern verehrt. Im Jahr 1825 wurde die Kapelle abgebrochen und das Gnadenbild der Staffelmadonna in die Pfarrkirche St. Jakobus überführt. Eine explizite Wallfahrt zur Staffelmadonna gibt es mittlerweile nicht mehr.
In seiner Predigt stellte Diakon Grimm die Frage, ob wir Marienverehrer nicht etwas längst Vergangenes feiern würden. Er sei der Meinung, dass die Botschaft der Staffelmadonna heute noch aktuell sei und es auch bleiben werde. Ursprünglich hätte die Staffelmadonna ihren Platz ganz am Rand der Stadt Miltenberg gehabt. Maria wolle nicht im Mittelpunkt stehen, denn sie gehe an die Ränder der Stadt und an die Ränder der Welt, um bei den Menschen zu sein - besonders bei den Menschen, die ihre Hilfe benötigten. Sie halte uns ihren Sohn immer wieder entgegen und bitte im Hintergrund für uns bei ihm, so wie dies im Gnadenbild dargestellt sei. Gerade unsere Zeit brauche Menschen wie Maria, die einer undurchschaubaren Welt Christus entgegenhielten. Dass Maria unsere Lebenswege mitgehe, zeige sich in der anschließenden Prozession, die vom Gnadenbild der Staffelmadonna begleitet wurde. Beim Singen der Marienlieder wurden die Teilnehmer der Prozession von der Stadtkapelle musikalisch unterstützt. In Litaneien und Anrufungen kamen die Verehrung für die Gottesmutter und die Bitten an sie zum Ausdruck, z.B. um die Bewahrung im Glauben. Auch der Schutz der Staffelmadonna für die Stadt sowie deren Bewohner wurde erbeten. Der Prozessionsweg führte durch das Schwarzviertel und die Mainstraße zurück zur Pfarrkirche. Nach dem Schlusssegen erfolgte die Ausgabe der Herbergsbilder der Staffelmadonna an die Familien, die sich im Vorfeld hierfür gemeldet hatten.
Nina Reuling

Autor:

Nina Reuling aus Miltenberg

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