Alte Menschen ehren -
Was Großeltern für ihre Familie leisten

Pfarrer Jan Kölbel mit den Kommunionkindern bei der Kerzensegnung am Taufstein | Foto: Martin Winkler
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  • Pfarrer Jan Kölbel mit den Kommunionkindern bei der Kerzensegnung am Taufstein
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„Liebe Kinder, liebe Erwachsene, bei wem steht noch die Weihnachtskrippe?“, wollte Pfarrer Jan Kölbel zu Beginn des Gottesdienstes am 02.02.23 in der Pfarrkirche St. Jakobus, Miltenberg wissen. In früheren Zeiten sei das Fest der Darstellung des Herrn/Mariä Lichtmess, das 40 Tage nach Weihnachten begangen werde, der Abschluss der Weihnachtszeit gewesen. 40 Tage nach seiner Geburt sei Jesus von seinen Eltern zum Tempel gebracht worden, um dem Herrn geweiht zu werden, wie es der jüdischen Tradition entsprach. Außerdem würden heute die Kerzen gesegnet, die während des Kirchenjahres Verwendung fänden. Nach der Kerzensegnung am Taufstein zogen der Pfarrer und die Kommunionkinder zum Altar, begleitet vom Lied „Volk Gottes, zünde Lichter an“. In seiner Predigt ging Pfarrer Kölbel darauf ein, dass die Kirche an Mariä Lichtmess den Tag der alten Menschen feiere. Er stellte die Frage, was unsere Familien ohne die Großeltern wären. Eine seiner Omas habe bei seinen Eltern im Haus gewohnt. Er habe sehr an seiner Oma gehangen – sie habe ihm vor dem Schlafengehen stets noch eine Geschichte erzählen müssen. Als seine Oma dement geworden sei, sei das sehr schlimm für ihn gewesen, weil sie sich dadurch sehr verändert habe und unzufrieden geworden sei. Im heutigen Evangelium begegneten wir den alten Menschen Simeon und Hanna – zwei sehr gläubigen Menschen, die sich viel im Tempel zu Jerusalem aufgehalten und die auf den von Gott verheißenen Messias gewartet hätten. Ihnen sei in der Begegnung im Tempel mit dem kleinen Jesus, in dem sie den Retter des Volkes Israel erkannt hätten, eine große Sehnsucht erfüllt worden. Papst Franziskus erzähle gern von seiner Oma; er wiederhole oft, dass wir die alten Menschen ehren sollten, weil sie „das Gedächtnis eines Volkes sind“. Pfarrer Kölbel denke gerne auch an seine andere Oma, die beim Betrachten alter Bilder gesagt habe, wenn sie mal nicht mehr lebe, wisse keiner mehr, wer da abgebildet sei. So manches moderne Familienleben würde nicht funktionieren ohne Oma und Opa. Viele Kinder lernten bei den Großeltern ihre ersten Gebete und manchen guten Tipp für das Leben. An Lichtmess sollten wir auch an uns denken und überlegen, was unsere große Sehnsucht sei. Nicht tolle Klamotten oder das neueste Smartphone seien wichtig, sondern eine gute Familie, Freunde, Gesundheit und mit sich und mit Gott im Reinen zu sein – wie Simeon und Hanna.
Pfarrer Kölbel bedankte sich bei der Schola Cantorum (Ltg. Michael Bailer) für die festliche Mitgestaltung des Gottesdienstes, die noch einmal weihnachtlichen Glanz in die Kirche gebracht habe. Nach dem Gottesdienst bestand noch die Möglichkeit, den Blasiussegen als Einzelsegen zu empfangen. Der Hl. Bischof Blasius (lebte im Jahr 300 in Sebaste, Armenien), dessen Gedenktag am 3. Februar sei, habe ein Kind vor dem Ersticken an einer Fischgräte bewahrt. Der Einzelsegen lautete: „Auf die Fürsprache des Hl. Bischofs Blasisus bewahre dich Gott der Herr vor Halskrankheiten und allem Übel“.
Nina Reuling

Autor:

Nina Reuling aus Miltenberg

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