Landkreis Miltenberg leistet Pionierarbeit

Im Hinblick auf nachhaltiges Bauen leistet der Landkreis Miltenberg nach Meinung von Professor Henning Balck (Heidelberg) Pionierarbeit. Der Experte machte dies am Beispiel der beiden Generalsanierungen am Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach und am Johannes-Butzbach-Gymnasium (Miltenberg) deutlich. Wenn man das Zertifikationssystem des Bundes anlege, könnte man auf eine Silbermedaille hoffen, sagte Balck vor den Mitgliedern des Ausschusses für Energie-, Natur- und Umweltschutz.

Balck bezog sich dabei auf die Richtlinien und Leitfäden des nachhaltigen Bauens, die das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit verfolgt. Zwar ist der für Sanierungen vorgesehene Zweig dieses Systems noch im Entstehen, doch stehen die dazugehörigen Informationen bereits zur Arbeit zur Verfügung. Die Pionierarbeit des Landkreises besteht Balck zufolge darin, den vorgegebenen Wertekanon zu reflektieren und den eigenen Zielen entsprechend zu gewichten. Im Falle des Landkreises Miltenberg sind die Ziele vor allem bestmögliche Luft-, Licht- und Akustikverhältnisse für die Schüler im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten, günstige Betriebskosten und ein integraler Planungsprozess.

Das Ingenieurbüro Balck wandte nahezu alle 40 Kriterien des Leitfadens auf die beiden Schulprojekte an und das Ergebnis, laut Balck „im guten Silberbereich“, kann sich sehen lassen. Der Professor stellte im Ausschuss anhand ausgewählter Beispiele aus beiden Projekten zudem dar, dass nachhaltiges Bauen und kostengünstiges Bauen kein Widerspruch sein müssen. Er bescheinigte dem Ausschuss eine wegweisende Einstellung in Hinsicht auf die Umsetzung des Schulbauprogramms mit Schwerpunkt Nachhaltigkeit. Die Arbeit des Beratungsbüros für die Planungsphase ist mittlerweile weitgehend abgeschlossen. In der Ausschusssitzung am 15. Dezember soll noch ein ausführlicher Bericht vorgelegt werden.

Kreisbaumeister Andreas Wosnik ging in der Sitzung kurz auf die kommenden Aufgaben ein, die auf den Landkreis bei der geordneten Inbetriebnahme der Schulen und einer ein- bis zweijährigen Monitoring-Phase zukommen. Mehrere Kreisräte regten an, die Erfahrungen aus den Projekten auch den Kommunen für ihre Schulbauten zugänglich zu machen und den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.

Infobox

Der Leitfaden „Nachhaltiges Bauen“ ist Grundlage aller Bewertungssysteme des Bundes. Das Bewertungssystem „Nachhaltiges Bauen für Unterrichtsgebäude“ (BNB-UN) besteht aus 40 Kriterien in den fünf Feldern Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle Qualitäten, Prozessqualität und Standortfaktoren. Hervorgegangen ist das System aus einer gemeinsamen Anstrengung des Bundes und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Ausführliche Informationen stehen im Internet unter www.nachhaltigesbauen.de bereit.

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