Naturpark statt Gewerbepark!

Miltenberger Initiative gegen Windkraft im Odenwald

In Miltenberg hat sich die Initiative „Pro Naturpark Odenwald“ formiert, die sich für den Erhalt des Landschaftsbildes und des Naturraumes im heimatlichen Odenwald einsetzt. Zu den Gründungsmitgliedern zählen Karl Enk und Bernhard Oswald sowie eine Reihe von weiteren Bürgern aus Miltenberg. Die Initiative wird unterstützt von Mitgliedern aus Rüdenau und Kleinheubach.

Da der Bezirkstag demnächst über den Entwurf für die Bereitstellung von Flächen zum Bau von Windkraftanlagen im Naturpark Odenwald entscheiden wird (Zonierung), hat sich die Initiative mit einem Schreiben an den Präsidenten des Bezirkstages sowie an alle Mitglieder gewandt.

Die Initiative richtet sich nicht grundsätzlich gegen Windkraft. Die Initiative ist allerdings der Auffassung, dass der Naturpark Odenwald gleichermaßen schützenswert ist wie der Naturpark Spessart. Es müssen besonders hohe Maßstäbe an die Erforderlichkeit von Windkraftanlagen ausgerechnet in einem Naturpark gestellt werden. So wird betont, dass der Odenwald für die Miltenberger Bürger eines der letzten Naherholungsgebiete mit unberührter Natur darstelle, da das Maintal inzwischen weitestgehend mit Gewerbeobjekten zugebaut ist. Angesichts der Tatsache, dass die Windhöffigkeit (also die nutzbare Windenergie) an den geplanten Standorten bei Weitem nicht optimal ist, muss ganz besonders nach dem Schaden-/Nutzenverhältnis gefragt werden.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Prognoserechnungen für andere Windparks im Odenwald viel zu positiv waren und dass dort massive Verluste entstanden sind. Die anfängliche Euphorie für Windparks auf der hessischen Seite des Odenwalds ist schon weitgehend verflogen. Die nur 5 km von der bayerischen Grenze entfernte Anlage in Hainhaus hat wegen zu geringer Windhöffigkeit seit ihrer Inbetriebnahme massive Verluste (Darmstädter Echo vom 07.08.2014). Zum Windpark Geisberg berichtet das Main-Echo vom 02.04.2015 ganz aktuell, dass zwei Kommunen ihre Beteiligungsoption an dem Betreiber abgelehnt haben, weil die Ertragslage unbefriedigend ist.

Für den Zonierungsvorschlag wurden die Standorte mit der Begründung ausgewählt, dort sei die Natur bereits durch die Windräder auf der hessischen Seite vorbelastet. Dies wird zurückgewiesen. Der Blick vom Maintal auf den Höhenrücken zwischen Mainbullau (Bayern) und dem Bremhof (Hessen) oder auch das Ortsbild von Rüdenau sind bisher in keiner Weise betroffen. Diese bisher unberührte Landschaft würde aber durch die Aufstellung der geplanten Windräder massiv beeinträchtigt werden.

Die Initiative bittet die Mitglieder des Bezirkstages, bei der demnächst anstehenden Entscheidung gegen den Zonierungsvorschlag zu stimmen. Weitere Aktionen gegen Windkraftanlagen im Naturpark Odenwald sind geplant.

Autor:

Karl Enk aus Miltenberg

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