Hier gibt es Spaß, Urlaub und Entspannung direkt vor der Haustür

Der Natur ganz nahe sein – im eigenen Garten gelingt das hervorragend gerade für die Kleinsten. Quelle Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.
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  • Der Natur ganz nahe sein – im eigenen Garten gelingt das hervorragend gerade für die Kleinsten. Quelle Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.
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Gärten können so unterschiedlich sein wie der Gärtner dem er gehört.

Noch vor einigen Jahren galten Gärten als etwas spießig, etwas wofür sich nur ältere Menschen begeistern können oder verschrobene Natur- oder Ökoapostel. Aber das hat sich gewandelt. Längst ist der Garten ein grünes Wohnzimmer, in dem man sich erholen und entspannen kann. Kleingärtner haben viel Spaß im Grünen. Sei es beim Grillen, Gärteln, Werkeln oder Spielen. Gerade Familien mit kleinen Kindern gehören zu den neuen Gartenbesitzern. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde bestätigt, dass 45 Prozent aller Kleingärten an Familien mit Kindern verpachtet werden.

Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e. V. sieht das so: „In einem Punkt sind sich Trend‐ und Meinungsforscher einig: Die „Oase daheim“ wird 2016 genauso
bestimmendes Thema wie urbane Lebensqualität. Urlaub ja, aber weniger verreisen. So ist „spießig
das neue Cool“. Man macht es sich zu Hause gemütlich - und das nicht nur in der Wohnung, sondern
immer mehr auch auf Balkon, Terrasse und im (Klein)Garten. Da lässt sich mit vergleichbar wenig Geld ein kleines, ganz privates Paradies schaffen. Natürlich sind die finanziellen Grenzen nach oben völlig offen. Das zeigen die steigenden Umsätze der letzten Jahre in Gartencentern, Baumärkten und im Fachhandel“.

„Da weiß ich was ich habe“

Der Trend zum naturgemäßen Gärtnern nimmt immer noch zu. Nicht nur im Supermarkt boomt Bio,
auch im Haus‐ und Kleingarten verzichten mehr und mehr Gartenfreunde auf chemisch‐synthetische
Pflanzenschutzmittel. Ging es zu Beginn der Kleingartenbewegung noch darum, mit den Erträgen von
der Parzelle überhaupt etwas Frisches auf dem Teller zu haben, so steht heute der Gesundheits- und
Wohlfühlaspekt im Vordergrund.

Noch mehr Sinnlichkeit

„Still und heimlich hat sich im Garten die Romantik ausgebreitet: So sehr Gestalter und Architekten
zurzeit puristische Gestaltung und klare, strenge Formen vorgeben – die Gartenbesitzer von heute
möchten in Blütenfülle schwelgen, den Duft von Rosmarin und Lavendel genießen. So sind auch
Blumenwiesen wieder im Trend. In Großbritannien, dem Mutterland der Gärten macht der „New
German Style“ von sich reden: Rabatten mit einer wilden Mischung aus Gräsern, Stauden,
Blumenzwiebeln. Accessoires im Garten strahlen Behaglichkeit aus. Dazu passen Pflanzen in warmen
Orange‐, Gelb‐ und Rottönen. Ringelblumen, Tagetes und der Phlox kehren zurück – und mit ihnen
eine Erinnerung an den Bauern‐ und Landhausgarten von einst“, freut sich Thomas Wagner.

Für Ilona Richter aus Weilbach ist ihr Garten sehr wichtig: „Schon als Kind habe ich unseren großen Garten zuhause geliebt. Da wir an unserem Haus nur ein kleines Grundstück haben, haben wir uns vor acht Jahren ein Gartengrundstück in Weilbach mit rund 400 Quadratmetern Fläche gekauft. Das Grundstück hatte bereits ein kleines Gartenhäuschen. Wir haben einen Teich angelegt, einen Kirschbaum gepflanzt und einen Zaun gezogen. Auch eine Kräuterspirale mit drei Sorten Pfefferminze, Thymian, Lorbeer, Schnittlauch und Rosmarin habe ich mit den Sandsteinen, die wir beim Umgraben gefunden haben, gebaut. Im Laufe der Zeit konnten wir noch weitere Grundstücke dazukaufen, so dass unsere grüne Oase mittlerweile mit 780 Quadratmetern fast doppelt so groß ist. Wir haben dadurch Platz für eine Terrasse mit Pavillon und Grillkamin, ein Spielhaus für unseren jüngsten Sohn und ein Holzlager für den Kaminofen im Haus gewonnen. Mit zwei Apfel- und einem Pflaumenbaum kamen noch weitere Bäume dazu. Auch haben wir mehrere Beerensträucher wie Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Stachelbeeren.
In den Nutzbeeten ziehe ich unter anderem Erdbeeren, Salat, Gurken, Tomaten, Radieschen oder Kohlrabi selbst heran. Dazu säe ich schon im zeitigen Frühjahr selbst aus, pikiere anschließend und pflanze dann ins Beet aus. Das Wissen hierzu habe ich mir von meiner Oma und meiner Mutter abgeguckt. Außerdem hatten wir schon in der Schule einen Schulgarten. Das war ganz normal.
Mir ist es wichtig, frisches Obst und Gemüse auf unseren Tisch zu bringen. Dazu möchte ich wissen, woher die Produkte stammen. Bei meinem Gemüse kann ist sicher sein, dass alles Bio ist. So kaufe ich im Winter keinen Feldsalat, weil ich ihn im August selbst ausgesät habe und genau weiß, was ich esse. Es macht mir auch viel Spaß, unsere Ernte weiter zu verarbeiten. Aus den Beeren mache ich Marmelade oder Saft. Einen Teil nehme ich frisch für Kuchen oder friere ein. Auch Liköre stelle ich daraus selbst her. Und wenn ich doch einmal zu viele Gurken oder anderes Gemüse habe, dann gebe ich es an Bekannte weiter.
Mein Garten ist für mich keine Last, sondern bedeutet Erholung und Entspannung. Ich möchte ihn auch keinen Fall missen.

Ein Platz für Pflanzen und Tiere

„Es ist eine Leidenschaft, die jede Menge Suchtpotential birgt“, sagt Anja Klug aus Elsenfeld über ihr Faible zum Gärtnern und Gestalten. „Sehr urban aufgewachsen, ist mir das Thema Garten nicht in die Wiege gelegt worden und von familiärer Vorbelastung kann auch keine Rede sein. Initialzündung war der Natur- und Tierschutz - da ist der Schritt zum Garten-und Pflanzenliebhaber nicht weit. Wir haben das Glück einen recht großen Garten unser eigen nennen zu dürfen. Er ist meine Oase und Rückzugsort. In ihm entstanden verschiedene „grüne Zimmer“: Der Schattengarten, ein Rosengarten, der in seiner Einteilung den alten Klostergärten nachempfunden ist, einen durch Klinkermauern geschützten Arbeitsplatz, einen Bereich für Gemüse-und Staudenanzucht und seit letztem Jahr auch einen „Geflügelhof“. Hier residiert das Hausfedervieh, zwei Laufenten. Entchen Traudl hat tatsächlich ihr erstes Ei gelegt! Erpelchen Heinrich watschelt mit derart stolzgeschwellter Brust umher, dass er wahrscheinlich irgendwann vornüberkippt.
Die Tiere sind nochmals eine Bereicherung. Eventuell bekommen sie noch durch ein paar Hühner mit eigenem Stall Gesellschaft. Sie zu beobachten macht Freude und zufrieden. Für mich ist die Natur die Grundlage unseres Lebens, unserer Existenz. Ich fühle mich ihr verpflichtet.
Im letzten Jahr nahmen wir am Tag der offenen Gartentür teil. Es war ein tolles Event, das ich jedem der einen schönen oder interessanten, großen oder kleinen Garten hat nur empfehlen kann. Die mir am häufigsten gestellte Frage bezog sich nicht etwa auf Pflanzenspezifisches oder planerische Problemlösungen. Nein, sie lautete: wie schafft man die Arbeit und wie soll man das im Alter schaffen? Mit einer sehr netten Besucherin ergab sich daraus ein noch netteres Gespräch. Sie selbst, im besten Alter, wird von ihrem Gatten in ihrem Wunsch nach dem Traumgarten eher zurückgehalten. Hauptargument: viel Arbeit, die man im Alter sowieso nicht mehr schafft. Recht hat er. Aber gibt es nicht noch viele, viele angenehme und schöne Dinge des Lebens, die wir im hohen Alter nicht mehr schaffen? Sollen wir wirklich jetzt schon darauf verzichten? Der Garten fordert seinen Tribut, doch er belohnt uns dafür um ein Vielfaches. “

Autor:

Liane Schwab aus Miltenberg

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