Eine Berufsausbildung ist ein wichtiges Fundament für die Zukunft von Jugendlichen
Bildung ist mehr! SPD Kreistagsfraktion besuchte Berufsschule und Jugendberufsagentur

Stefan Adams und Roman Zimmermann (von links) berichten über ihre Arbeit bei der Jugendberufsagentur.
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  • Stefan Adams und Roman Zimmermann (von links) berichten über ihre Arbeit bei der Jugendberufsagentur.
  • hochgeladen von Ruth Weitz

Jeder verdient eine zweite Chance, mitunter sogar eine dritte und vierte, um im Leben Fuß zu fassen. Dies nahmen die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion mit, als sie sich beim Besuch der Jugendberufsagentur in Miltenberg umfassend informierten. Einige Tage vorher hatten sie sich in der staatlichen Berufsschule ein Bild über die berufliche Bildung gemacht und wurden in ihrer Auffassung bestätigt, dass eine gute Berufsausbildung ein starkes Fundament für eine berufliche Karriere bildet.

Gute Karrierechancen in einem Ausbildungsberuf

»Viele Eltern streben für ihre Kinder das Abitur an, was verständlich ist, aber viele Schüler sind dabei einem sehr hohen Druck unterworfen und wären oft in einer Berufsausbildung besser aufgehoben«, meinte Kreisrätin Ruth Weitz (Obernburg). Sie wurde von ihrem Fraktionskollegen Thorsten Meyerer (Klingenberg) unterstützt, der als Gymnasiallehrer laut eigener Aussage entsprechende Erfahrungen gemacht hat. Schulleiter Bernd Kahlert und einer seiner Stellvertreter Armin Bick hatten den Fraktionsmitgliedern einen Einblick in die Facetten der beruflichen Bildung an der staatlichen Berufsschule gegeben, die an zwei Standorten, nämlich in Obernburg und Miltenberg geboten werden. Kahlert machte kein Hehl daraus, dass dies organisatorisch nicht leicht zu stemmen sei.
Rund 1.900 Schüler in der staatlichen Berufsschule und mehr als 200 in der Berufs- und Fachoberschule in Obernburg sowie in der Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten nannte Kahlert die Zahl der Jugendlichen in der Einrichtung. Sorge bereite ihm die Gruppe mit über 100 Jugendlichen ohne Ausbildung, die ihre Berufsschulpflicht erfüllen müssten, oft ohne Perspektive und demotiviert seien.

»Ich wünsche mir ein nachhaltiges Gesamtkonzept, das die Zukunft der Berufsschule beschreibt«. Gerade im Hinblick auf viele neue Berufe sei dies erforderlich. Kreisrat Heinz Kaiser (Erlenbach) schlug vor, diese Anregung in das Gremium der Bildungsregion aufzunehmen und Vorschläge zu entwickeln. Kreisrätin Monika Wolf-Pleßmann (Kleinheubach) und Mitglied im Bildungsausschuss pflichtete ihm bei. Im Anschluss an die Erläuterungen führten Kahlert und Bick die Delegation durch das Schulgebäude und zeigten auch, wo Sanierungsbedarf besteht.

Jugendberufsagentur ein Erfolgsrezept

»Ich bin beeindruckt«, sagte Fraktionsvorsitzender Roland Weber (Collenberg) beim späteren Besuch in der Jugendberufsagentur, als Stefan Adams und sein Kollege Roman Zimmermann vom neu geschaffenen Fachdienst Jugendberufshilfe über ihre Arbeit berichteten. Im Juli vergangenen Jahres war das Angebot an den Start gegangen und hatte laut Zimmermann bisher rund 90 Anfragen gebracht. »Wir haben nicht gedacht, dass es so gut wird,« bekannte Adams. »Keiner darf verloren gehen« nannte er das Motto, das verschiedene Akteure bearbeiteten. Mit beteiligt seien die Jugendhilfe mit ihren Fachdiensten im Landratsamt, unter anderem auch die Jugendsozialarbeit, das Jobcenter und die Agentur für Arbeit. Das Angebot richte sich an Jugendliche, die an keiner Maßnahme »angedockt« seien und vermeintlich keine Zukunftschance hätten. »Auch wenn sie schon ein- oder zweimal gescheitert sind, wir geben ihnen noch eine Chance«, so AdamsMonatlich fänden Fachkonferenzen statt, wo gemeinsam überlegt werde, wie die Jugendlichen gefördert werden können, um eine berufliche Perspektive zu erhalten. Rund 50 Prozent hätten in eine Maßnahme vermittelt werden können, 30 Prozent würden längerfristig von der Jugendberufsagentur betreut und nur zirka 20 Prozent hätten die Hilfen nicht angenommen.

Autor:

Ruth Weitz aus Obernburg am Main

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