18 Jahre Ehrenamt: Verleihung der kommunalen Dankurkunde

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Am vergangenen Donnerstag, 13. November 2014, fand im Foyer des Landratsamtes Miltenberg die Verleihung der kommunalen Dankurkunde an 59 Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker statt.

Landrat Jens Marco Scherf wies in seiner Ansprache darauf hin, dass die Bedingungen für die Verleihung der Urkunde sehr hoch seien. Die Geehrten müssten mindestens 18 Jahre lang ein kommunales Ehrenamt begleitet haben. Das bedeute, sie haben eine dreimalige Wahl und kritische Auswahl durch die Wählerinnen und Wähler ihrer Städte und Kommunen erfolgreich bestanden, so Scherf. Die Urkunde sei vom Rang her der Bundesverdienstmedaille, der Vorstufe zum Bundesverdienstkreuz, gleich gestellt.

„Frage nicht, was der Staat für dich tut. Frage, was du für den Staat tun kannst.“ Nach dieser Passage aus der Anrittsrede des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy hätten die Geehrten gehandelt, betonte der Landrat. „Seit vielen Jahren engagieren Sie sich für Ihre Stadt, Ihre Gemeinde. Mit Ihrem Elan, Ihrer Kompetenz und Ihrer Zielstrebigkeit haben Sie hier viel erreicht“, lobte er. „Beherzt zupackend, aber auch einfordernd, was erforderlich ist, und den Humor nicht vergessend haben Sie viel bewegt und viel für die Bürgerinnen und Bürger Ihrer Kommune getan!“

Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sei ein wesentliches Element der Demokratie, bemerkte der Landrat. Gerade in der Kommunalpolitik sei Bürgernähe unmittelbar spürbar. Der Bürgerwille mache es aber auch möglich, entscheidende Veränderungen anzustoßen. So habe im Jahr 1914 die nationale Begeisterung in die Katastrophe des Ersten Weltkrieges geführt und am Sonntag konnte das 25-jährige Jubiläum eines herausragenden Ereignisses gefeiert werden, dass durch den Willen der Bürgerinnen und Bürger zustande kam: Der Fall der Mauer.

„Wir haben viel erreicht im Ringen um Freiheit und Demokratie“, bemerkte Scherf, aber man stehe weiterhin vor großen Herausforderungen: Der demographische Wandel treffe den Landkreis Miltenberg und auch andere ländlich strukturierte Regionen besonders. Viele junge Menschen gehen aus dem Landkreis nach Studium und Ausbildung fort. Hier gelte es, eine erfolgreiche Fachkräftestrategie zu entwickeln. Weitere Herausforderungen seien: die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende nach den Leitlinien des Klimaschutzkonzepts in der Region, die Schaffung bzw. Erhaltung einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur durch Stärkung von Schiene und Bus sowie des Radverkehrs und der Bau fehlender Brückenverbindungen. Der Landkreis solle sich aber auch als Bildungs- und Kulturlandkreis weiterentwickeln, so Scherf.

Zu den größten Herausforderungen unserer Zeit, zähle aber das Thema „Asyl“, stellte er fest. Viele Menschen seien bereits zu uns gekommen und es werden noch viele folgen. „Hier sind Sie als Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker, als Menschen vor Ort gefordert“, sagte der Landrat und dankte allen für ihr Engagement und ihre Bereitschaft, Menschen zu helfen und aufzunehmen. Die Kommunalpolitiker trügen durch ihr Engagement wesentlich dazu bei, die Kommunen und damit den Landkreis Miltenberg zu gestalten und voran zu bringen, so Scherf abschließend.

Kreisvorsitzender des Bayerischen Gemeindetages, Günther Oettinger, überbrachte den Geehrten den Dank des Gemeindetags für ihren jahrelangen Einsatz in ihren Städten und Gemeinden. Eine dreimalige Wiederwahl sei ein großer Vertrauensbeweis. Sie seien ein Spiegelbild der Bevölkerung und ein Vorbild für die nächste Generation.

Ehrung:
Landrat Scherf überreichte zusammen Günther Oettinger, im Namen des Bayerischen Staatsministers des Innern die Urkunden:Ernst Link und Ulrich Eberhard (beide Altenbuch), Jan Burschik, August Edelmann, Georg Elflein und Hermann Hennig (alle Amorbach), Stefan Umscheid (Bürgstadt), Helmut Fuchs, Herbert Fuchs und Joachim Hock (alle Collenberg), Joachim Hennich und Karin Rödler (beide Eichenbühl), Wilhelm Kemmerer und Winfried Oberle (beide Elsenfeld), Dr. Bernhard Decke (Erlenbach), Rudolf Günther und Anton Heisig (beide Eschau), Roland Hillebrand, Elmar Löber und Edgar Roth (alle Faulbach), Paul Berberich, Brigitte Bick, Martin Stapf und Joachim Zink (alle Großheubach), Stefan Markert (Großwallstadt), Joachim Kunz und Wolfgang Schneider (alle Kirchzell), Thomas Münig und Monika Wolf-Pleßmann (beide Kleinheubach), Bernhard Kempf, Klaus Korder und Rudolf Winkel (alle Kleinwallstadt), Gertraud Hayn (Laudenbach), Ulrich Stapf (Leidersbach), Jürgen Funk, Klaus Huhn und Ruth Schöyen (alle Miltenberg), Tobias Stauder (Mönchberg), Stefan Dick und Alfred Zängerle (beide Neunkirchen), Kurt Höhn-Schüßler und Dr. Edgar Seitz (alle Niedernberg), Günther Kunisch und Ruth Weitz (alle Obernburg), Renate Schwing (Röllbach), Herbert May (Rüdenau), Helga Blatz-Schmitt, Dietmar Kuhn, Kurt Lausberger und Maritta Loster (alle Schneeberg), Claudia Kappes und Wolfgang Roth (alle Stadtprozelten), Hubert Amrhein, Norbert Seitz und Dr. Ulrich Wünsch (alle Sulzbach), Michael Müller (Weilbach), Heinrich Hennrich, Wolfgang Kettinger und Bernd Lenk (alle Wörth).

Autor:

Susanne Flicker aus Miltenberg

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