Umwelt
Gegen Plastik in der Biotonne: Landkreis Miltenberg tritt Umweltkampagne bei
- Start für die Kampagne #wirfuerbio, mit der Landkreis Miltenberg gemeinsam mit vielen anderen deutschen Abfallbetrieben die Verunreinigung des Bioabfalls minimieren will: Tim Bohle (Leiter der kommunalen Abfallwirtschaft), stellvertretender Landrat Bernd Schötterl und die Abfallberaterinnen Kristina Strüber und Ceyda Ece (von links) hoffen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger das Anliegen zu Herzen nehmen und die Biotonnen von Plastiktüten verschonen.
- Foto: Winfried Zang
- hochgeladen von Landratsamt Miltenberg
Plastiktüten bilden noch immer den größten Störstoffanteil im Bioabfall. Damit wird ein eigentlich biologischer und verlustfreier Energiekreislauf maßgeblich gestört, denn aus Plastiktüten wird weder Bioenergie noch Qualitätskompost (*, siehe Fußnote). Daher realisieren Abfallwirtschaftsbetriebe aus ganz Deutschland gemeinsam eine Informations- und Aufklärungskampagne, um vor allem die Plastiktüte und die „kompostierbare Plastiktüte“ aus den Biotonnen zu verbannen.
Sie treten mit #wirfuerbio für sauberen Biomüll, für saubere Komposterde und somit für den Klimaschutz ein. Ab sofort steht auch der Landkreis Miltenberg an der Seite vieler Abfallwirtschaftsbetriebe gegen Störstoffe im Bioabfall und für Umweltschutz. „Abfallwirtschaft und Klimaschutz hängen eng zusammen“, findet auch stellvertretender Landrat Bernd Schötterl, „Umweltschutz beginnt zuhause. Durch die saubere Sammlung von wertvollem Bioabfall, der frei von Störstoffen ist, könne jeder Einzelne dazu beitragen, dass der Bioabfall der Kreislaufwirtschaft zugeführt und nicht verbrannt wird.“ Schötterl weiter: „Wir erzeugen im Landkreis Miltenberg aus Bioabfall grüne Energie in Form von Komposterde.“ Das größte Problem seien Plastiktüten, betont er. Das Problem: Plastik zerfällt in Mikroplastik. Daher können herkömmliche Plastiktüten nicht mehr aus dem Rohkompost getrennt werden und landen so auf den Äckern, werden in Form von Mikroplastik ins Grundwasser gespült und gelangen damit unweigerlich in die Nahrungskette. „Machen Sie mit und trennen Sie sich von Ihrer Plastiktüte. Kein Plastik in die Biotonne!“, appelliert Bernd Schötterl an alle Bürgerinnen und Bürger.
Unter dem Motto #wirfuerbio bündeln die deutschen Abfallwirtschaftsbetriebe ihre Kräfte, wollen gemeinsam die Verunreinigung des Bioabfalls minimieren und die Qualität der aus Bioabfall gewonnenen Komposterde verbessern. Das große Ziel ist die nachhaltige Verwertung von Bioabfällen. Dies ist für alle von Vorteil, sowohl ökonomisch wie auch ökologisch.
Bürgerinnen und Bürger des Landkreises können für die Entsorgung ihrer Abfälle in der Biotonne anstatt Plastiktüten und „kompostierbaren Plastiktüten“ Zeitungspapier und frei verkäufliche Papiertüten nutzen. Auch über die Kampagne selbst können Papiertüten bezogen werden.
Informationen zur Miltenberger Kampagne gibt es im Internet (www.wirfuerbio.de/mil), zur deutschlandweiten Kampagne unter www.wirfuerbio.de sowie in den sozialen Medien (www.facebook.com/wirfuerbio.de und www.instagram.com/wirfuerbio.de). Darüber hinaus ist in den Wertstoffhöfen des Landkreis Informationsmaterial zum Mitnehmen ausgelegt, ebenso Papiertüten mit QR-Codes zum Bestellen dieser Tüten.
* Nicht nur die herkömmliche Plastiktüte besteht aus „Erdöl“, auch „kompostierbare Plastiktüten“ dürfen einen Anteil „Erdöl“ enthalten, der aber grundsätzlich biologisch abbaubar sein muss. Innerhalb des Produktionsprozesses unserer Anlagen werden auch kompostierbare Beutel nicht sicher vollständig biologisch abgebaut. Diese Tüten erfüllen die Euro-Norm, wenn sich nach zwölf Wochen 90 Prozent der Tüte in Teile zersetzt haben, die kleiner als zwei Millimeter sind und wenn nach sechs Monaten mindestens 90 Prozent der Tüte biologisch abgebaut sind. Diese Zeiten überschreiten deutlich die Produktionszeiten in unseren Anlagen. In der Sortierung im Vorfeld der Kompostierung sind diese Tüten außerdem nicht von konventionellen Plastiktüten zu unterscheiden.
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