Informationsveranstaltung der Stadt zum Projekt
Miltenberg Alter Bahnhof - Keine Wohnungen für normale Bürger?

Bundesweit wird beklagt, es fehlt preiswerter Wohnraum, den sich normale Bürger leisten können. In Miltenberg gibt es dieses Problem wohl nicht?

Was wurde in der Informationsveranstaltung zur Wohnbebauung gesagt?

Sehr viel mehr Grün, auch die Bepflanzung soll dem "Zeitgeist" angepasst werden. Obstbäume, man höre und staune, anstelle von Ziersträuchern? Unterschiedliche Wohnungsgrößen, die Anzahl der Wohnungen mit 2, 3 und 4 Zimmer wurden genannt.

Immer wenn es konkret und interessant werden soll, verliert man sich aber im Ungefähren. Was sollen die Wohnungen denn kosten?

Nach einigem hin und her dann eine Andeutung: So ähnlich wie beim alten Krankenhaus. Wer sich die Preisliste dort mal angeschaut hat weiß, das ist nichts für den normalen Bürger. Weder die Kaufpreise noch die Mieten kann ein normaler Haushalt bezahlen.

Am alten Krankenhaus wurden über 3.000 EUR je qm aufgerufen. Für eine 70 qm Wohnung ist man da mit Notar und Grunderwerbsteuer schnell bei 240.000,- EUR. Stellplatz oder Garage kommen noch oben drauf. Selbst wenn sich ein Kapitalanleger mit 3% Rendite zufrieden gibt, landen wir bei einer Miete von etwa 8,50 EUR je qm. Das sind dann 600,- EUR kalt für eine 70 qm Wohnung.

Soll Miltenberg die Schweiz am bayerischen Untermain werden? Nur hochpreisige Luxuswohnungen, und der normale Bürger muss abwandern?

Moderne Städte nutzen das Mittel des vorhabenbezogenen Bebauungsplanes, um Entwicklungen zu steuern. Im städtebaulichen Vertrag werden den Investoren Vorgaben gemacht, um Wohnraum für alle zu schaffen. Beispielsweise kann man einen Anteil preiswerter Wohnungen vorschreiben.

In Miltenberg bewegen sich alle Projekte in den letzten Jahren im oberen Preissegment. Nirgendwo wurde bisher preiswerter Wohnraum geschaffen. Dies passiert leider auch nicht von alleine.

Aufgabe der Stadtentwicklung, besonders bei der Entwicklung eines komplett neuen Quartiers ist es, Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten zu schaffen. Auch bei diesem Projekt ist davon aber nichts zu sehen.

Ähnlich wie beim Gewerbeteil überläßt unser Stadtrat diesen wesentlichen Teil der Planung dem Zufall bzw. dem Investor. Was kommt raus? Hochpreisige Luxuswohnungen für reiche Leute. Schön für den Investor, weil dies hohe Renditen ermöglicht. Ein Armutszeugnis für unsere Verantwortlichen.

Dieser Bereich verfestigt bei mir den Eindruck, unser Stadtrat fühlt sich unter Druck und traut sich nicht, eigene Akzente zu setzen. Anscheinend ist die Angst riesig, mit Forderungen Investoren zu verschrecken. Dabei ist es genau umgekehrt, Investoren für Wohnungen suchen überall verzweifelt Grundstücke und beugen sich fast jeder Anforderung. Unsere Stadt hat also die besten Karten in der Hand.

Wenn man sieht, welche Veränderung seit Beginn der Bürgerproteste (Start der Petiton der Grünen) vom Investor bereits aus freien Stücken eingearbeitet wurden, kann man dies nicht verstehen.

Da ginge noch viel mehr zum Nutzen der Stadt, unser Stadtrat müßte sich nur trauen!

Der Wohnteil ist nur isoliert betrachtet gut gelungen

Wohnungen werden gebraucht, für die Stadt positv. Lage und Gestaltung, alles sehr schön. Nur leider wieder einmal nicht ganz billig. Und wer kümmert sich um die Einwohner, die nicht im Geld schwimmen?

Dass überall diskutiert wird, wie schaffen wir preiswerten Wohnraum, ist bei unserem Stadtrat noch nicht angekommen. Dieses Thema taucht nicht auf. Entweder in Miltenberg gibt es das Problem nicht, oder unser Stadtrat kümmert sich nicht darum.

Man muss sich Fragen, wo geht die Stadtentwicklung hin, wenn alle Projekte rein investorengetrieben sind, der Stadtrat sich überwiegend um Optik kümmert, und eine Steuerung im Sinne einer umfassenden Stadtentwicklung nicht stattfindet?

Teil 1 der Berichterstattung zur Informationsveranstaltung der Stadt Miltenberg finden Sie hier.

Teil drei mit Informationen zum Gewerbe folgt in Kürze.

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