Landkreis Miltenberg soll Photovoltaik auf eigenen Gebäuden ausbauen

Nach Auffassung der Energieagentur Unterfranken würde es sich für den Landkreis Miltenberg lohnen, auf einigen Liegenschaften Photovoltaikanlagen zu installieren. Die Mitglieder des Ausschusses für Bau und Verkehr sahen dies in ihrer Sitzung am Montag, 12.3.2018 ebenso und empfahlen dem Kreistag einstimmig, ein Ausbauprogramm für die Installation von Photovoltaik-Dachanlagen auf den kreiseigenen Liegenschaften mit einer Investitionssumme von 1,9 Millionen Euro in den kommenden 10 Jahren zu beschließen.
Hintergrund: Aufgrund der gesunkenen Preise für Photovoltaikmodule und steigender Strompreise ist die Installation von Photovoltaik-Dachanlagen zum Eigenverbrauch häufig auch ökonomisch sinnvoll. Der Landkreis ließ deshalb untersuchen, welche seiner Liegenschaften sich hierfür eignen würden. Karlheinz Paulus von der Energieagentur Unterfranken präsentierte vor dem Ausschuss die Ergebnisse für die zahlreichen Schul- und Verwaltungsgebäude. Er listete die maximal sinnvolle Anlagengröße auf, den zu erwartenden Jahresertrag der Stromproduktion, die Investitionskosten und setzte diese Werte in Relation zur Höhe des Eigenverbrauchs und der Autarkie des jeweiligen Gebäudes. Unter Aufrechnung der vermiedenen Stromkosten und der Einnahmen durch Verkauf des nicht benötigten Stroms errechnete er die Amortisationszeit der Anlagen.
So sah er für die Landkreisliegenschaften ein Gesamtpotenzial von 1.160 Kilowatt-Peak (kWp). Zwischen 40 und 80 Prozent des erzeugten Stroms könnten selbst verbraucht werden – bei Schulen aufgrund der geringeren Nutzungszeiten (Ferien, Stundenplan) weniger als etwa im Landratsamt, das unter der Woche täglich von morgens bis zum späten Nachmittag genutzt wird. Rechnet man alle Faktoren ein, kam Paulus auf Amortisationszeiten zwischen 10,3 und 11,5 Jahren – Verzinsung nicht eingerechnet –bei einer prognostizierten Gesamtinvestitionssumme von 1,9 Millionen Euro, verteilt auf zehn Jahre. Die Energieagentur favorisiere für eine baldige Umsetzung das Landratsamt in Miltenberg (Nordflügel), die Main-Limes-Realschule in Obernburg und die Janusz-Korczak-Schule in Elsenfeld, so Paulus.
Kreisbaumeister Andreas Wosnik und Landrat Jens Marco Scherf sprachen sich für ein Ausbauprogramm aus. Dieses, so der Landrat, würde dem Integrierten Energie- und Klimakonzept für die Region Bayerischer Untermain gerecht. Auch wirtschaftlich sei dies sinnvoll, sagte Scherf und führte aus, dass der Landkreis den Strom in erster Linie selbst nutzen wolle. Mit der solaren Nutzung seiner Liegenschaften würde der Landkreis zudem ein Signal an die Öffentlichkeit senden und als Beispiel vorangehen. Im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit ergänzte der Kreisbaumeister, dass die Lebensdauer der Module deutlich über der Amortisationsdauer der Anlagen liege. Mit der Zeit würden die Module weniger effektiv, aber der Verlust liege Karlheinz Paulus zufolge nur bei wenigen Prozent.

Im Gremium wurde das Ausbauprogramm unisono gutgeheißen. Mehrere Kreisräte forderten sogar, das Programm schneller als in den geplanten zehn Jahren umzusetzen. Sie führten an, dass dies wirtschaftlich sinnvoll sei, da man mit steigenden Strompreisen rechnen müsse und die Ersparnis umso größer sei, je schneller man den Photovoltaikstrom selbst nutzt. Sollte der Kreistag dem Programm zustimmen, könne man im Rahmen der Haushaltsberatungen die jährliche Investitionssumme und die Dauer des Programms immer noch ändern, so der Landrat in seinem Schlusswort.

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