90. Geburtstag
90 Jahre - und noch im Dienst

Pfarrhaushälterin Anna Schäfer | Foto: Jürgen Puch
  • Pfarrhaushälterin Anna Schäfer
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Wer Anna Schäfer begegnen darf kommt aus dem Staunen nicht heraus. Sie ist Pfarrhaushälterin, seit über 30 Jahren aktiv im Dienst bei Pfarrer Kilb in Schmachtenberg und wurde am 02.12.2018 90 Jahre alt. Groß war die Gratulanten-Schar an diesem 1. Advent. Auch aus den ehemaligen Dienstorten Mömbris, Laufach und aus der Leidersbacher Pfarreiengemeinschaft kamen Freunde und Bekannte, brachten Geschenke und sogar musikalische Beiträge.
Für Anna Schäfer war es eine Selbstverständlichkeit, die Feier zuhause im Pfarrhaus auszurichten, mit selbstzubereiteter Gulaschsuppe, Kuchen und Schnittchen. Nicht nur das – sie selbst hielt im Gottesdienst die Ansprache und erzählte von ihrer Kindheit. Mit zwei älteren Geschwistern wuchs sie in einem streng geführten, aber mit Liebe erfüllten Elternhaus auf. Für das heute übliche Verwöhnen der Kinder gab es keine Möglichkeiten, so erinnert sie sich. Selbst die 2 Pfennige für ein „Guuts´che“, das sie sich gerne vom Krämerladen holen wollte, konnte ihr die Mutter nicht geben. So lernte sie von Anfang an mit dem zufrieden zu sein, was eben möglich ist. Das findet sie vernünftig und dafür ist sie dankbar.
Allerdings sind ihre Ansprüche heute (an sich selbst) hoch. Andere gehen mit 60 Jahren in Rente, sie begann nach ihrer Berufstätigkeit und der Pflege ihrer Mutter noch einmal neu und versorgt seitdem den Haushalt von Pfarrer Kilb. Die Gesundheit „ihres“ Pfarrers geht ihr über alles. So kommt bei ihr nur Gemüse aus dem eigenen Pfarrgarten auf den Tisch. Selbst jetzt im Dezember erntet sie noch Radieschen und Feldsalat aus dem frisch umgebrochenen Ackerboden. In erster Linie empfindet sie es als Gnade, dass sie den kompletten Haushalt noch eigenständig bewältigen kann, um Pfarrer Kilb den Rücken für seine theologische Arbeit frei zu halten. Sie streicht mal schnell den Flur und schreibt seitenlange Gedichte zu dessen Geburtstag. Notfalls springt sie auch für einen Wortgottesdienst ein, wenn er plötzlich verhindert ist. Jammern kennt sie nicht, beispielhaft bewältigt sie alles mit großer Freude. Ihr größter Wunsch ist es, dass sie ihren Dienstherrn, trotz ihres schwächelnden Gehörs und der eingeschränkten Bewegungsfreiheit, noch lange versorgen kann.

Autor:

Astrid Lurz aus Mönchberg

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