Verkehr und Schulen Hauptthemen bei der Baurundfahrt

Die Funktionsweise der Lichtzeichenanlage schaute sich der Bauausschuss in Amorbach an. Durch kurze Rotphasen kann der Schienenbereich geräumt werden, bevor der Zug kommt.
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  • Die Funktionsweise der Lichtzeichenanlage schaute sich der Bauausschuss in Amorbach an. Durch kurze Rotphasen kann der Schienenbereich geräumt werden, bevor der Zug kommt.
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Amorbach, Miltenberg, Erlenbach, Elsenfeld und Obernburg waren Stationen der Rundfahrt des Landkreis-Bauausschusses am Dienstag. Mehrere Stunden lang befasste sich das Gremium mit den Themen Verkehr und Schule.

In Amorbach verschaffte sich der Ausschuss mit Landrat Jens Marco Scherf an der Spitze einen Eindruck davon, wie die Lichtzeichenanlage am Kreisverkehr am Ortseingang funktioniert. Diese wird nur aktiviert, bevor der nahe am Kreisel befindliche Bahnübergang geschlossen wird, um eine Räumung der Schiene durch freie Einfahrt in den Kreisel sicherzustellen. Das war wichtig, da eine ähnliche Anlage in Kleinwallstadt realisiert werden soll und Bedenken geäußert wurden, dass die Anlage zu langen Staus führen könnte. In Amorbach zeigte sich, dass die Anlage den Verkehr weniger als eine halbe Minute anhält. In dieser Zeit können Fahrzeuge, die aus Richtung Neudorf kommen, in den Kreisverkehr einfahren und die Bahnschienen räumen. Sobald die Lichtzeichen ausgehen, schließen sich die Schranken. Das funktioniert in Amorbach reibungslos, war zu sehen – und dies, obwohl dort 13.178 Fahrzeuge pro Tag auf der Bundesstraße fahren. Zum Vergleich: In Kleinwallstadt sind es 9.960, dafür fährt die Bahn häufiger. Am Ende aber hänge es vom Eisenbahnbundesamt ab, welche Lösung in Kleinwallstadt an der Abbiegung in Richtung Dornau umgesetzt wird, so Kreisbaumeister Andreas Wosnik. Zurzeit deute viel hin, dass die zuständigen Behörden die Lichtzeichenlösung favorisiert, so Wosnik, der eine nochmalige Behandlung des Themas im Bauausschuss ankündigte.

Zurzeit werden ergebnisoffene Gespräche zwischen Stadt Amorbach und Landkreis Miltenberg geführt, ob der Landkreis für das Karl-Ernst-Gymnasium die Trägerschaft übernimmt. Der Landkreis habe den Sachwert ermittelt, erklärte Andreas Wosnik, ebenso die sogenannte technical due diligence – eine Abschätzung, welche Folgekosten beim Bauunterhalt in den nächsten Jahren anfallen würden. Das Gebäude sei in verhältnismäßig gutem Zustand, sagte Wosnik, so dass relativ geringe Kosten für den Bestandserhalt notwendig seien – etwa 150.000 Euro in den nächsten zehn Jahren. Schulleiter Ulrich Koch führte den Bauausschuss durch die Schule, danach sah sich das Gremium die Sporthalle mit dem stillgelegten Hallenbad an. Zahlreiche gravierende Schäden in der Sporthalle waren zu erkennen, so dass ein Neubau unausweichlich erscheint. Auch das Hallenbad ist nicht zu retten, zeigte sich beim Gang durch die Räume – unter anderem, weil Chlor tief in die Bausubstanz eingedrungen ist, aber auch der Brandschutz reicht nicht aus.

Die neugestaltete Kantine in der Berufsschule Obernburg werde sehr gut angenommen, berichtete der Kreisbaumeister vor Ort, allerdings seien noch kleinere Gewerke zu erledigen. Die Kosten seien im FAG-Antrag mit 1,13 Millionen Euro angegeben worden, am Ende sei man bei 1,315 Millionen Euro gelandet. Diese Kostensteigerung liege allerdings im Rahmen; der Baukostenindex sei stärker gestiegen.

In der Untermainhalle Elsenfeld wies Klimaschutzmanager Sebastian Randig auf sechs neue LED-Lichtbänder an der Decke hin, die je nach Nutzung angeschaltet werden. Alleine durch die Umstellung auf LED könne man pro Jahr rund 10.000 Euro Stromkosten einsparen, sagte er. Die Gesamtkosten für die Umgestaltung hätten 125.000 Euro betragen, davon könne man eine Förderung aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative von rund 28.500 Euro abziehen. Die Beleuchtung spart darüber hinaus etwa 800 Tonnen Kohlendioxid ein, zudem ist die Lichtstärke in der Halle von 1.000 auf 1.500 Lux gestiegen – wichtig etwa für Live-Übertragungen von Handballspielen. Landrat Jens Marco Scherf berichtete von Sportler-Rückmeldungen, wonach die Halle erstklassig für Sport geeignet sei und hohe Standards setze. Auch das Licht entspreche den Anforderungen des Leistungssports, so der Landrat. Die Beleuchtung sei zudem dimmbar, ergänzte der Kreisbaumeister, dafür allerdings müsse man die Steuerung der Lichtanlage ertüchtigen. Dann könne man etwa für den Schulsport die Lichtleistung auf 20 Prozent reduzieren, was die Lebensdauer der Beleuchtung deutlich erhöhen und die Amortisationszeit verkürzen würde. In der Baustelle am Hermann-Staudinger-Gymnasium Erlenbach, wo der letzte Bauabschnitt läuft, erklärte Claudius Deboy (Kreisbauamt) die Arbeiten.
Sie sollen im zweiten Quartal 2020 beendet sein, die Mensa soll bereits im vierten Quartal 2019 in Betrieb gehen. Aufgrund eines Wasserschadens habe man die Mensa kurzfristig in einem Container unterbringen müssen, so Deboy.

Nach Fertigstellung werde die Mensa 100 Sitzplätze haben statt zuvor 70, die Küche werde künftig als Kochküche genutzt und nicht wie bislang als Regenerierungsküche. Deboy zeigte beim Rundgang unter anderem die Aula und den Lehrerbereich mit Bibliothek und Arbeitsbereich.

In diesem Bauabschnitt entstehen neben elf Klassenzimmern unter anderem Inklusions- und Differenzierungsräume sowie der Verwaltungsbereich. Gabriel Abt (Kreisbauamt) zeigte unter anderem, dass ein Innenhof von der Fachschaft Biologie geplant wurde und einen Rundweg mit Pflanzungen vorsieht. Ein Innenhof wird der Fachschaft Kunst zur Verfügung gestellt, die Kunstinstallationen aufstellen will. Die Freisportanlagen seien mittlerweile saniert, die Verlängerung der Feuerwehrzufahrt stehe noch an. Sehr erfreulich sei die sehr gute Zusammenarbeit von Landkreis und Schulleitung, fassten der Kreisbaumeister und Schulleiterin Christine Büttner zusammen.

Weiteres Thema der Rundfahrt war der geplante Radweg von Erlenbach nach Klingenberg. Dieser sollte, wie Bürgermeister Michael Berninger sagte, am besten entlang der Staatsstraße führen. Das hätte laut Kreisbaumeister den großen Vorteil, dass der Weg als sogenannter straßenbegleitender Radweg in Bauträgerschaft des Freistaats läge. Bei einem gemeinsamen Termin im Oktober, bei dem auch das Staatliche Bauamt am Tisch sitzen wird, soll das weitere Vorgehen besprochen werden.

Beim Rundgang durch die Berufsschule Miltenberg zeigten der stellvertretende Schulleiter Armin Bick und Ruthard Bretzigheimer (Kreisbauamt) den schlechten baulichen Zustand mancher Räume und des Heizkellers. Insgesamt, so das Fazit des Kreisbaumeisters, seien die Gebäudeteile A und B, die beide über 50 Jahre auf dem Buckel haben, nicht mehr zu halten. Eine Alternative wäre, auf dem jetzigen Parkplatz einen Neubau zu errichten und nach dem Umzug in diese neuen Räume die Gebäudeteile A und B abzureißen und durch einen weiteren Neubau zu ersetzen. Damit könnte man alle wesentlichen Funktionen der Berufsschule am Standort Miltenberg realisieren und hätte zudem die Möglichkeit, einzelne Bereiche aus Obernburg unterzubringen.

So würden die schulischen Abläufe verbessert, erläuterte Armin Bick den Vorzug einer behutsamen Konzentration. Voraussetzung hierfür ist allerdings ein belastbares, aktualisiertes Raumprogramm, das die Berufsschule mit beiden Standorten Obernburg und Miltenberg abbildet. Die Generalsanierung der Berufsschule wird mit den bis zu zehn Sporthalleneinheiten Kern des vom Landkreis Miltenberg beabsichtigten Schulbauprogramms 3, welches derzeit von der Verwaltung in enger Abstimmung mit dem Ausschuss für Bau und Verkehr entwickelt wird.

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