Mobilität – neue Autos rüsten sich für eine umweltfreundliche Zukunft

Junge Frau am Steuer.
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Autos und Kraftfahrzeugtechnik der Zukunft und moderne Mobiliät

KREIS MILTENBERG. „Panta rhei“ - „alles fließt“: Vieles um uns herum ist in Bewegung und im Wechsel. Diese tiefgründige Erkenntnis stammt wohl von dem griechischen Philosophen Heraklit.

Dynamik und Veränderung

Sein Landsmann und Denker-Kollege Platon hat diese Beobachtung in drei Lebensweisheiten verdichtet und der Nachwelt überliefert. Es ist eine Anspielung auf die ständige Dynamik und die Veränderung - nicht nur im menschlichen Alltag:

„Wer in denselben Fluss steigt, dem fließt anderes und wieder anderes Wasser zu.“

Oder: „Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.“

Schließlich: „Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen.“

Wechsel rundum

Das haben nicht nur die Ergebnisse der bayerischen Kommunalwahlen am vergangenen Sonntag gezeigt. Viele Ämter und Funktionen auf den Ebenen der Landräte, Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte präsentieren sich mit neuen Gesichtern, Programmen und Zielen.

Sich auf neue Situationen und Herausforderungen einzustellen, das erfordert von uns eine ständige Beweglichkeit, Flexibilität und Mobilität - wichtige Grundanforderungen und wesentliche Grundbedürfnisse des Menschen in der Gegenwart.

Beweglichkeit in vielen Lebensbereichen

Mobilität prägt den Alltag sowie das Zusammenleben in Familie, Beruf und Freizeit. Auch im Bereich der Technik und seit der Erfindung des Rades hat sich das nicht geändert.

Mobilität prägt unsere Wirtschaft, den Verkehr und den Bereich der Fortbewegung. In deutschen Landen hängt fast jeder zweite Arbeitsplatz direkt oder indirekt von der Automobilbranche ab. Noch nie fuhren so viele Autos auf deutschen Straßen wie heutzutage. Wenn die Vorhersagen Recht behalten, nimmt die Zahl der Pkws auch weiterhin zu. Studien sprechen von mehr als 52 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2020.

Verbesserungen

Gegen zunehmende Verkehrsstaus, gegen mehr Lärm und gegen die Gesundheit gefährdenden Feinstaub-Emissionen werden auch künftig technische Verbesserungen entwickelt und umgesetzt:

Seit den 1980 er Jahren haben sich schädliche Autoabgase um mehr als 60 Prozent verringert

Bessere Motoren verbrauchen weniger Sprit

Bessere Abgas-Reinigungsanlagen erfüllen zunehmend ihren Zweck

Bis 2020 dürfte es an die 52 Millionen Autos in Deutschland geben, deren Kohlendioxid-Emissionen nur noch 120 g/ km erzeugen

Der durchschnittliche Pkw-Verbrauch ist prognostiziert auf vier bis fünf Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer

Wohl nur noch 30 bis 40 Prozent der Pkws dürften wohl nur noch mit Dieselkraftstoff fahren

Zu erwarten ist trotz geringem Bevölkerungs-Wachstum ein Anstieg der Fahrzeugdichte: pro 1000 Führerschein-Inhaber hätten dann 750 Personen ein Auto
Immer mehr Elektroautos fahren künftig auf bundesdeutschen Straßen, darunter mehr als zehn Prozent mit Brennstellenstoffzellen

Beträchtlich dürfte auch zunehmende Marktanteil an Wasserstoffautos sein

Brennstoffzellen-Auto - ohne schädliche Abgase

Schon 1839 präsentierte der englische Naturforscher William Grove eine Gasbatterie, die aus Wasserstoff und Sauerstoff Strom herstellen konnte.
Erst ab 1960 gelang Technikern der Bau funktionierender Brennstoffzellen, beispielsweise für die Raumfahrt.

Heutige Elektro-Pkws haben als Alternative herkömmlicher Verbrennungsmotoren bereits umweltfreundliche Brennstoffzellen an Bord: ihr deutlich höherer Wirkungsgrad (bis 60 Prozent) zeigt sich vorteilhaft gegenüber herkömmlichen Otto- bzw. Dieselmotoren (20 bzw. 35 % und Gasturbinen ( bis 40 % ).

Zu einem „Null-Emissionen-Auto“ dürfte ein modernes Brennstoffzellen-Auto aber erst dann werden, wenn auch der Wasserstoff für die Zelle aus erneuerbaren Energien wie Sonnenenergie, Windkraft oder Wasserkraft erzeugt wird.

Das Elektro-Auto der Zukunft

Leise, abgasfreie Elektromobile sind bereits jetzt Zukunft und fahren seit über 100 Jahren mit Batterien an Bord – allerdings nicht als Massenverkehrsmittel.

Denn leider ist die Reichweite solcher Autos deutlich eingeschränkt wegen der geringen Energiespeicherung, wegen ihrer zu schweren Fahrbatterien und der zu teuren Serienfertigung und Anschaffung. Solche Elektroautos mit mobilen Stromquellen hätten wohl nur durch staatliche Subventionen eine Chance.

Grüne Mobilität mit Hybridautos: Kombination aus Verbrennungs- und Elektromotor

Die Vorteile zweier Antriebsarten nutzt das Hybridauto: Während der Elektro-Antrieb leise und ohne Abgase arbeitet, sorgt der zusätzliche und herkömmliche Verbrennungsmotor für die nötige Reichweite des Fahrzeugs.

Besonders verbrauchsgünstig arbeitet ein elektronisches System beider Motoren, das per Generator bei Abfahrtsfahrten und beim Bremsen auch Strom erzeugen kann.

Geht es bergauf oder will der Fahrer sehr schnell beschleunigen, fordert der Elektromotor zusätzliche Kraft aus der Batterie: Höchste Leistung wird also durch „Team-Arbeit beider Motoren erreicht.

Die Auswahl an Serienautos mit Hybrid-Antrieb ist allerdings leider noch sehr begrenzt, doch die Nachfrage potentieller Kleinwagen-Käufer und neuer Interessenten-Segmente steigt seit zwei Jahren.

Autos mit alternativen Kraftstoffen

Noch tanken bei uns die meisten Autos für den Straßenverkehr Kraftstoffe aus Erdöl. Luftverschmutzung durch Autoabgase, Klimawandel und strengere Umweltgesetze drängen zur intensiveren Anwendung von Ersatz-Treibstoffen.

Erdgas, Wasserstoff und Biodiesel sind bekannte alternative Kraftstoffe. Sie sollen die Abhängigkeit vom Erdöl in den nächsten Jahrzehnten verringern helfen.
Stetig erhöht hat sich die Zahl der mit Erdgas betriebenen Fahrzeuge in Deutschland. Rund 13 000 Wagen fahren hier schon mit Flüssig-Gas, das somit an der Spitze der alternativen Treibstoffe liegt.

Biodiesel, den umweltfreundlichen, Ruß reduzierten Kraft- und Treibstoff vom gelb blühenden Raps-Acker, gibt es schon an über deutschen 1000 Tankstellen.

Zu wenig genutzt

Die alternative Möglichkeit, einen Verbrennungsmotor mit Wasserstoff anzutreiben (ohne Diesel oder Benzin) wird noch zu wenig genutzt. Grund: der minus 253 Grad kalte, flüssige Wasserstoff benötigt eine neue Tank-Technik, die sich erst in der Entwicklung befindet.

Im Auto fahren wohl in Zukunft verstärkt alle Sinne mit

Die Autofahrer dürften wohl auch in Zukunft fast rund um die Uhr beweglich und mobil sein wollen. Sie werden flexibel sein sowie je nach Lust und Laune unabhängig vom Wetter jederzeit und an jedem Ort mit ihrem Wagen fahren und parken können.

Pkw-Fahrer wünschen sich auch künftig möglichst wenig Staus oder andere Verkehrsprobleme und natürlich keine lange Parkplatz-Suche. Gleichzeitig wollen sie auch von Abgasen und Autolärm verschont bleiben. Mit der Freiheit des Autofahrers wächst auch die Belastung der Umwelt.

Große Hoffnungen

Bei der Diskussion um emissionsfreien Straßenverkehr in der nahen Zukunft werden große Hoffnungen auf das Elektroauto gerichtet, ohne die Frage zu beantworten, woher der Mehrbedarf an Strom kommen soll, wenn gleichzeitig Kernkraftwerke abgeschaltet, Kohlekraftwerke nicht mehr gebaut und die Nutzung von Nahrungspflanzen (z.B. Raps, Mais) als Energiepflanzen vermieden werden sollen.

Vom Klimawandel zum Sinneswandel ist sicherlich noch ein weiter Weg. Tuning, Styling und Auto-Sound: Im Auto fahren wohl in Zukunft verstärkt alle Sinne mit. Beim Sprit, nicht bei den Extras soll gespart werden.

Aber: Das Auto der Zukunft wird immer mehr auch zum Freund und Helfer des Fahrers und kann verstärkt Gefahren voraussehen. Das klingt am hoffnungsvollsten!

Auto und Verkehr der Zukunft

Für den Autoverkehr stehen in Deutschland über 11 000 km Bundesautobahnen, mehr als 42 000 km Bundsstraßen, rund 200 000 km Kreis- und Landesstraßen, außerdem über 4000 000 km Gemeindestraßen zur Verfügung. Das Schienennetz dagegen umfasst 40 000 km.

In den nächsten zwanzig Jahren dürfte sich - nach den meisten Vorhersagen - der PKW-Bestand wohl verdoppeln. Auch durch eine Doppel-Motorisierung der privaten Haushalte („Zweit-Autos“) führte bisher das stetig steigende Verkehrsaufkommen zu „Rush-hours“, zu extremen Belastungen des Straßennetzes, vor allem in Ballungsgebieten.

Lange Wartezeiten

Bei rund 80 Lebensjahren verbringen – nach einer Untersuchung - die Deutschen im Durchschnitt über drei Jahre in Staus zu, davon allein viereinhalb Monate vor roten Ampeln.

Zu stark und elementar ist das mobile menschliche Bedürfnis, zu intensiv wirkt der Symbolcharakter des Automobils als Erlebnis-Mobil. „Alt“ - so gilt vielerorts die Meinung, „ist man in Zukunft erst, wenn man nicht mehr Auto fahren kann. “

Die Klimadebatte hat bisher das Verhalten der deutschen Autofahrer kaum verändert. Die Kohlendioxid-Belastung für das Weltklima als Folge massenhafter Mobilität ist den Bundesbürgern durchaus bekannt und bewusst.

Höchste Priorität

Nach wie vor wollen sie umweltfreundlich unterwegs sein – wenn der Fahrspaß dadurch nicht beeinträchtigt wird. Sparsamer Benzinverbrauch gilt zwar als höchste Priorität.

Doch attraktives Zubehör wird gerne mitgekauft: elektronische Parkhilfen, ein ausgereiftes Navigationssystem, flexible Stauräume für Sport und Hobby sowie Sicherheitsfunktionen wie Radar-Sensoren und Notbremsen-Installationen.

Sanfte Technologien

In Zukunft müssen künftige Generationen wohl wieder mehr das Laufen lernen. Mit klügeren und sauberen Autos wie Elektro-Gefährten und automatischen Parkierungssystem allein wird es nicht getan sein.

Sanfte Technologien müssen gefördert und ausgebaut werden: die Senkung des Autoverkehrs im Umweltverbund mit Fußgängern, Radfahrern und öffentlichem Nahverkehr. Autofreie Stadtbereiche könnten dadurch noch positiver erlebt werden.

Autofreie Inseln in der Stadt würden ohne Frage noch mehr Lebensqualität und neues Lebensgefühl bedeuten. Die Lustkomponente des Lebens bliebe erhalten und die Verteufelung der Mobilität wäre somit entbehrlich.

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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