Wird die graue Mülltonne zukünftig nur noch alle drei Wochen abgeholt?

Nach aktuellen Planungen des Landkreises stehen die beiden Tonnen zukünftig bei jedem zu Hause!
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  • hochgeladen von Jürgen Reinhard

Für die Neuausschreibung der Müllabfuhr beabsichtigt der Landkreis einige Änderungen im Abfuhrsystem vorzunehmen, die Auswirkungen auf den Service und die Müllgebühren haben werden. Mit Vorschlägen der Landkreisverwaltung hat sich die CSU Kreistagsfraktion intensiv auseinander gesetzt. „Wir sehen im 3-wöchigen Abholrhythmus für die graue Tonne und in der Pflicht-Biotonne für alle allerdings eine Verschlechterung des Serviceangebotes und befürchten höhere Kosten für die Bürger und die Gebührengerechtigkeit wird auch nicht besser“, so Fraktionsvorsitzender Jürgen Reinhard (Niedernberg).

Das Ziel, den Bioabfallanteil aus der Restmülltonne zu verbannen ist aus umweltpolitscher Sicht begrüßenswert. Die geplante Veränderung des Leerungsrhythmus der Restmülltonne von zwei auf drei Wochen, um damit das Restmüllvolumen zu verknappen ist laut Berthold Rüth (Eschau) ein fraglicher Weg. Eine bessere Sortierung der Abfallfraktionen zu erreichen muss über eine bessere Öffentlichkeitsarbeit und Beratungsmaßnahmen erreicht werden.

Die Biotonne soll laut Entwurf verpflichtend in jedem Haushalt eingeführt werden

und der Gebührenvorteil soll bei den „Eigenkompostierern“ entfallen. Diese Maßnahme findet in der CSU Fraktion ebenfalls keine Unterstützung, denn die bisherige Lösung hat sich in unserem ländlichen Umfeld bestens bewährt. Aktuell gibt es sogar mehr „Eigenkompostierer“ als Nutzer der Biotonne. Eine Veränderung des bewährten Systems ist nicht sinnvoll. „Der finanzielle Anreiz für die Eigenkompostierung soll erhalten bleiben“, so Dr. Christian Steidl (Erlenbach). Bemerkenswert sei sogar, dass bereits heute schon über 1300 Haushalte ihre vorhandene Biotonne gar nicht nutzen.

Auch soll dem Entwurf nach, die 120-Liter Altpapiertonne durch eine 240-Liter-Tonne grundsätzlich ersetzt werden.

„Nicht bei jedem Haushalt können so große Müllgefäße untergebracht werden“, entgegnet Monika Schuck (Leidersbach). Die CSU-Fraktion plädiert für Freiwilligkeit und nicht für Verpflichtung, ehr kann die große Tonnen zum Standard werden und die Kleinere bei Bedarf angefordert werden. Für neue Müllgefäße würden fast 1.000.000 € an Investition benötigt, die vom Bürger zu zahlen wären.

Um den Bürgerservice zu vereinheitlichen und Doppelarbeiten zu vermeiden ist die Einrichtung einer neuen Servicestelle im Landratsamt vorgesehen. Diese Stelle soll mit zwei Teilzeitkräften ausgestattet werden. Bisher hat diese Aufgabe der Auftragnehmer der Abfallentsorgung gegen die Zahlung einer Pauschale übernommen. Die Fraktion sieht Möglichkeiten diese Serviceaufgabe den vorhandenen Abfallberatern beim Landkreis zu übertragen und nicht schon wieder zwei neue Beschäftigte dafür einzustellen Erwin Dotzel (Wörth) spricht sich dafür aus, die Servicestelle beim künftigen Vertragsnehmer verbleiben zu lassen, falls die eigenen Personalreserven für die Übernahme der Aufgabe nicht ausreichen. In dem Fall soll die Dienstleistung besser vertraglich geregelt werden.

Die geplante Änderung des Zahlrhythmus liege nicht im Sinne der Bevölkerung,

so Jürgen Reinhard: „Es ist keine Kleinigkeit wenn die Müllgebühren zukünftig auf einmal halbjährlich eingezogen werden, anstatt wie bisher vierteljährlich. Es war und bleibt die Position der CSU, es bei der bisherigen Zahlungsweise zu belassen. Nicht alle Haushalte verfügen über eine ausreichende Finanzdecke." Das Forderungsmanagement hätte bei halbjährlicher Einzugsweise mehr zu tun.

Alles in allem ist die CSU Fraktion über die Änderungsvorschläge zur Neuausschreibung der Müllabfuhr enttäuscht. Neben neuen Vorschiften werden Einschnitte im Serviceangebot und ehr höhere Kosten für die Bürger erwartet.

Autor:

Jürgen Reinhard aus Miltenberg

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