Allerheiligen -
Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden

Pfarrer Jan Kölbel zelebriert das Hochfest Allerheiligen in der Miltenberger Klosterkirche | Foto: Martin Winkler
  • Pfarrer Jan Kölbel zelebriert das Hochfest Allerheiligen in der Miltenberger Klosterkirche
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Allerheiligen sei von seinem Ursprung her kein Totengedenktag, sondern ein frohes Fest, ein „Ostern im Herbst“, so Pfarrer Jan Kölbel bei der Begrüßung der Gläubigen zum Gottesdienst am 01.11.2020 in der Miltenberger Klosterkirche. Die damit verbundene Auferstehungshoffnung kommt auch in folgendem Lied, das am Hochfest Allerheiligen gern gesungen wird, zum Ausdruck: „Du sprachst, o Herr ein Gnadenwort, das alle Trauer stillt, das wie ein Tau, des Trostes voll, auf Wunden niederquillt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Immer wieder werde er von Leuten gefragt, was der Unterschied zwischen „selig“ und „heilig“ sei, begann Pfarrer Kölbel seine Predigt. An sich gebe es keinen Unterschied – sowohl durch die Seligsprechung als auch durch die Heiligsprechung stelle die Kirche feierlich fest, dass ein Mensch ein besonders vorbildliches, christliches Leben geführt habe, so dass er öffentlich verehrt werden dürfe und die Gläubigen ihn/sie um Fürsprache anrufen könnten. „Selige“ würden i.d.R. nur von einer Teilkirche verehrt (z.B. der sel. Liborius Wagner, der außerhalb des Bistums Würzburg eher unbekannt sei) oder von einer bestimmten Gruppe innerhalb der Kirche (z.B. Adolph Kolping von den Kolpingsfamilien). „Heilige“ hingegen würden der ganzen Kirche als Vorbilder und Fürsprecher präsentiert. In der Praxis sehe es aber oft anders aus, hier sei die Seligsprechung nur die Vorstufe zur Heiligsprechung. Oft würden heiligmäßige Menschen schon vor dem offiziellen Urteil der Kirche von den Gläubigen verehrt und um Fürsprache angerufen, z.B. Papst Johannes Paul II., Mutter Theresa oder Pater Pio. Hierzu gehöre auch der jüngste Selige der kath. Kirche: Carlo Acutis, der am 10. Oktober in Asissi selig gesprochen worden sei. Dieser junge Mann sei nur 15 Jahre alt gewesen, als er 2006 an Krebs starb. Er habe sich seit seiner Erstkommunion in der Kirche engagiert und das Internet als moderne Möglichkeit der Glaubensverkündigung genutzt. Es gebe Bestrebungen, Carlo Acutis zum „Patron des Internets“ zu erklären. Egal ob jung oder alt, Carlo Acutis zeige uns, dass Heiligkeit kein Privileg einiger weniger Auserwählter sei, die sich in Klöstern von der Welt absonderten. Die Vollendung in Gott zu erreichen, sei uns allen als Ziel bei unserer Taufe mitgegeben worden. Dies sei die Botschaft von Allerheiligen: Die offiziellen Seligen und Heiligen der Kirche seien nur ein kleiner Ausschnitt der unübersehbaren Zahl von Menschen, die schon bei Gott seien. Wir hofften natürlich, dass auch unsere lieben Verstorbenen dazu gehörten und deshalb würden wir für sie beten. Wir könnten alle heilig werden, „Allerweltsheilige“, wie wir sie am heutigen Festtag verehren würden. Am Ende der Messfeier wurde ein Gebet für die Verstorbenen gesprochen und die mitgebrachten Grablichter gesegnet. Pfarrer Kölbel segnete die Gräber der Franziskaner auf dem Klosterfriedhof. Die wegen der Corona-Pandemie verschobenen Friedhofsgänge werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Nina Reuling

Autor:

Nina Reuling aus Miltenberg

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