Wohnungssuche bleibt schwierig - Besichtigung der Stadt Obernburg

Dass es in den Containerwohnungen in der Gemeinschaftsunterkunft Obernburg recht eng ist und es im Sommer sehr warm werden kann, erfuhren Bürgermeister Dietmar Fieger (zweiter von rechts) und Landrat Jens Marco Scherf (rechts) von Petra Vonderheidt und Ronald Guzman.
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  • Dass es in den Containerwohnungen in der Gemeinschaftsunterkunft Obernburg recht eng ist und es im Sommer sehr warm werden kann, erfuhren Bürgermeister Dietmar Fieger (zweiter von rechts) und Landrat Jens Marco Scherf (rechts) von Petra Vonderheidt und Ronald Guzman.
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Drei Stunden Zeit hat sich Landrat Jens Marco Scherf, begleitet von Landratsamtsjurist Oliver Feil, am Dienstag, 10.7.2018 für die Besichtigung der Stadt Obernburg genommen. Mit Bürgermeister Dietmar Fieger unternahm er einen Rundgang durch die Innenstadt.

In der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber, die von der Regierung von Unterfranken betrieben wird, wurden Scherf und Fieger von Ronald Guzman (Regierung von Unterfranken) und Unterkunftsleiterin Petra Vonderheidt empfangen. Es sei „eine außergewöhnliche Unterkunft“, wies Guzman auf die Containeranlage hin, die zurzeit von 101 Asylbewerbern bewohnt wird. Darunter sind 28 anerkennte Flüchtlinge, die auf Wohnungssuche sind. Platz haben bis zu 192 Bewohnerinnen und Bewohner, die durchschnittliche Belegung gab Petra Vonderheidt mit 100 bis 120 an. Der größte Teil stammt aus Afghanistan, sie kommen aber auch aus Osteuropa und Afrika. Man versuche, hauptsächlich Familien unterzubringen, aber auch einige Junggesellen wohnten hier, so Vonderheidt. Für anerkannte Flüchtlinge sei es schwer, Wohnungen zu finden, sagte sie und wies auf die extrem beliebten Wohnorte Obernburg, Erlenbach, Elsenfeld und Wörth hin. In kleinere Orte ziehe es kaum Flüchtlinge. Landrat Jens Marco Scherf wies auf das Caritas-Projekt FairMieten hin, das Wohnungen für alle Menschen mit sozialem Unterstützungsbedarf vermittelt – unabhängig von deren Herkunft.

Bürgermeister Dietmar Fieger sprach von gestiegenem Bedarf nach Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen, was aber nichts mit den Flüchtlingen zu tun habe.

Vielmehr hätten sich die Prognosen der Fachleute nicht bewahrheitet, die vor einigen Jahren sogar von Bevölkerungsschwund gesprochen hätten. Da der Kindergarten in der Kernstadt nicht alle Kinder aufnehmen könne, werde man in Eisenbach einen Anbau an den dortigen Kindergarten erstellen und einen Turnraum zum Gruppenraum umwidmen. So hätten alle Kinder einen Platz sicher – entweder in Obernburg oder im Stadtteil Eisen-bach. Damit erfülle die Stadt ihren gesetzlichen Auftrag, so Fieger.

Wie ein moderner Kindergarten aussieht, konnte der Landrat in der Kindertagesstätte Altstadt sehen. Leiterin Irmgard Berninger führte durch die Krippen- und Kindergartenräume. Vier Kindergartengruppen sowie zwei Krippengruppen, davon eine Übergangsgruppe, gibt es in der Tagesstätte. 114 Kinder sind hier zurzeit untergebracht, die von 22 Erzieherinnen und Pflegerinnen betreut werden. Die Kinder finden hier ideale Bedingungen, erklärte Berninger und lobte die „tollen Investitionen“, die die Stadt hier getätigt habe. Es sei ein großer Vorteil, wenn die Krippenkinder im gleichen Haus anschließend in den Kindergarten gehen könnten, fand sie.

Dass im Obernburger Feuerwehrhaus investiert werden muss, erläuterten Kommandant Sebastian Zimmer, sein Stellvertreter Heiko Amrhein und der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Sebastian Kissel. Das hat in erster Linie mit dem dreiachsigen Wechselladerfahrzeug mit einer Nutzlast von mindestens 13.500 Kilogramm zu tun, das der Landkreis Miltenberg in Obernburg stationieren wird. Dieses Fahrzeug ist Teil des Wechselladerkonzepts, das die Kreisbrandinspektion für den Landkreis Miltenberg erstellt hat. Die Feuerwehr Obernburg hatte sich bereit erklärt, das Fahrzeug und die dazu gehörenden Geräte zu betreuen. Um optimale Bedingungen im Feuerwehrhaus zu schaffen, muss ein Teil des Bodens noch in diesem Jahr ausgetauscht werden. Die Fliesen drohen bei hoher Belastung – etwa durch Abrollbehälter – zu brechen, so dass Stahlankerplatten eingebracht werden müssen, erklärte Sebastian Zimmer. Diese Arbeiten müssen noch in diesem Jahr erledigt werden, bevor das Fahrzeug kommt. Dessen Ausschreibung läuft zurzeit.

Einen kurzen Halt legten die Besucher am Parkplatz ein, der an den alten Tennisplätzen angelegt wird. Der Bau habe sich laut Dietmar Fieger vor allem wegen möglicher Boden-denkmäler verzögert. Hier sollen bis Ende Juli 64 öffentliche Stellplätze entstehen, Zu- und Abfahrt werden getrennt erfolgen. Für die Parkplätze ist eine LED-Beleuchtung vorgesehen, die EZV will Ladesäulen anbringen. Ob hier auch Plätze für Carsharing angeboten werden, soll noch entschieden werden. Letzte Station war die Obernburger Bücherbox, die vom Förderverein der Stadtbücherei Obernburg gepflegt wird. Regelmäßig werden hier neue Bücher aus dem Spendenfundus der Bücherei eingestellt.

Jedermann kann sich bedienen und etwas mitnehmen. Wer Bücher spenden will, sollte sich an die Bücherei wenden, so Bürgermeister Dietmar Fieger. Landrat Jens Marco Scherf zeigte sich sehr angetan von der pfiffigen Idee, ein altes Stromkästchen zum Bücherschrank umzufunktionieren und auf zwei Steinsockel zu stellen.

Beim abschließenden Gespräch im Rathaus ging es vor allem um Tourismus und Stadtmarketing. Matthias Kraus, in der Stadt für das Marketing zuständig, freute sich über den erfolgreichen „Römersommer“ des letzten Jahres, der der Stadt die Nominierung für den Bayerischen Stadtmarketingpreis eingebracht habe. Man versuche beim Marketing, alle relevanten Akteure enger zusammenzubringen, erklärte er und wies etwa auf den erfolg-reichen „Obernburger Stern“ hin. Stadtmarketing sei ein lang andauernder Prozess, bei dem die Vernetzung der wichtigste Ansatz sei. Landrat Jens Marco Scherf machte der Stadt Mut, auch mit anderen Gemeinden zu kooperieren, denn es gebe enorme Synergien zu heben. „Die Gemeinden müssen das Potenzial am Main besser nutzen“, forderte Scherf zum gemeinsamen Handeln auf. Dass die touristische Zusammenarbeit mit Churfranken und Spessart-Mainland gut klappt, bestätigte Bürgermeister Dietmar Fieger. Für 2019 ist wieder eine Jazz-Nacht mit Peter Linhart als Kooperationsprojekt der Stadt Obernburg und dem Kulturreferat des Landkreises geplant, verriet Matthias Kraus.

Dass es in den Containerwohnungen in der Gemeinschaftsunterkunft Obernburg recht eng ist und es im Sommer sehr warm werden kann, erfuhren Bürgermeister Dietmar Fieger (zweiter von rechts) und Landrat Jens Marco Scherf (rechts) von Petra Vonderheidt und Ronald Guzman.
Feuerwehrkommandant Sebastian Zimmer (Mitte) erläuterte Landrat Jens Marco Scherf (links) und Bürgermeister Dietmar Fieger die Fahrzeugbelegung des Feuerwehrhauses Obernburg, wenn das neue Wechselladerfahrzeug untergestellt werden muss.

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