Positive Entwicklung beim Energieverbrauch

Während das Bruttosozialprodukt im Landkreis Miltenberg von 2009 bis 2015 um etwa 27 Prozent gestiegen ist, erhöhte sich der Energiebedarf der Wirtschaft um lediglich zwölf Prozent, der Ausstoß von Treibhausgasen um nur zwei Prozent. Das ist eine der Kernaussagen der Klimabilanz 2015 des Landkreises Miltenberg.

Eva Rechsteiner vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg brachte den Mitgliedern des Ausschusses für Energie, Natur- und Umweltschutz am Donnerstag, 7. Dezember 2017 das Zahlenwerk näher. Sie stellte unter anderem die Endenergiebilanz des Jahres 2015 vor – aufgeteilt nach den Sektoren Industrie, Verkehr, Privathaushalte sowie Gewerbe, Handel und Dienstleistungen. Demnach wurden im Landkreis im Jahr 2015 4,1 Millionen Gigawattstunden Energie verbraucht, was etwa einem Treibhausgasausstoß von 1,3 Millionen Tonnen entspricht. Den größten Anteil habe Rechsteiner zufolge die Industrie (43 Prozent) gehabt, gefolgt von den Haushalten (27 Prozent) und dem Verkehr (21 Prozent). Die Privaten hätten aber sehr viel getan: Ihr Energieverbrauch sank um acht Prozent, der Treibhausgasausstoß um 13 Prozent.

Die Zahlen zum CO2-Ausstoß sowie zum Strom- und Wärmeverbrauch verglich sie mit denen aus anderen Bundesländern und der Bundesrepublik, aber auch mit den benach-barten Gebietskörperschaften Stadt und Landkreis Aschaffenburg. Im Vergleich der Energiebilanz nimmt der Landkreis Aschaffenburg mit 52 Prozent die Spitzenposition ein, gefolgt vom Landkreis Miltenberg (31 Prozent) und der Stadt Aschaffenburg (17 Prozent).

Dass der Ausstoß von Treibhausgasen nur leicht zugenommen habe, obwohl das Brutto-sozialprodukt stark gestiegen ist, freute Landrat Jens Marco Scherf. Das sei zwar noch nicht der große Durchbruch, aber es zeige, dass die Entkopplung von Wachstum und Ressourcenverbrauch möglich sei. Hinter dieser positiven Entwicklung stünde auch das werteorientierte Handeln vieler Bürgerinnen und Bürger, die Energie einsparen und regenerative Energien nutzen. Man werde nun in Workshops erkunden, wie man innerhalb der politischen Rahmenbedingungen sinnvoll handeln könne, so Scherf.

Ein Weg, den der Landkreis dabei gehen will, ist ein lokales Management der kommuna-len Klimaschutzpolitik. Marc Gasper von der Energieagentur stellte dem Gremium den European Energy Award vor – ein Gütezertifikat für die Nachhaltigkeit der Energie- und Klimaschutzpolitik von Kommunen. Es handelt sich um ein Instrument, mit dem lokale Akteure vor Ort Arbeitsprogramme erstellen und dabei von externen Fachleuten und der Energieagentur unterstützt werden. So sollen Maßnahmen zum Klimaschutz noch besser in das Handeln der Verwaltungen Eingang finden. Ausgehend von einer Ist-Analyse, werden Projekte geplant und auch umgesetzt. Das auf drei Jahre festgelegte Projekt wird auch überprüft; beim Erreichen von gewissen Zielen gibt es Zertifikate. Nach grober Schätzung des Energiemanagers dürfte das Projekt den Landkreis am Ende nach Abzug von Zuschüssen rund 30.000 Euro kosten – 10.000 Euro pro Jahr. Man werde allerdings versuchen, die Kosten noch geringer zu halten, kündigte Gasper an. Dieser Award sei ein geeignetes Werkzeug, kommentierte Landrat Jens Marco Scherf. Das Projekt sei keine reine Theorie, sondern ein Treiber für die Umsetzung von Projekten, entgegnete Marc Gasper kritischen Stimmen im Ausschuss. Gegen vier Stimmen sprach sich der Ausschuss für die Teilnahme am European Energy Award aus.

Das Gremium befürwortete zudem einmütig den Weiterbetrieb der Energieagentur Bayerischer Untermain.

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