Polizeibericht
Fasching 2019 – die unterfränkische Polizei zieht Bilanz

Foto: Gerhard Seybert - stock.adobe.com

UNTERFRANKEN. Auch in diesem Jahr hatte die unterfränkische Polizei wieder eine Vielzahl von Einsätzen rund um das bunte und närrische Treiben in der Faschingszeit zu bewältigen. Nach der Kontrolle von etwa 7.300 Fahrzeugen im Straßenverkehr und der Betreuung von zahlreichen Veranstaltungen zieht die Polizei insgesamt eine positive Bilanz.

Neben verstärkten Kontrollen in Sachen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr sowie dem Jugendschutz galt es auch, die vielen Faschingsveranstaltungen zu begleiten und zusammen mit den Sicherheitsbehörden und Veranstaltern für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Trotz ausgelassener Stimmung feierten die meisten Närrinnen und Narren friedlich, sodass kein polizeiliches Einschreiten erforderlich war. Allerdings führte auch in diesem Jahr der teils erhebliche Konsum von Alkohol dazu, dass ein Teil der Feiernden die Kontrolle verlor. So hatten die Beamten Straftaten wie Körperverletzungs- und Sachbeschädigungsdelikte aufzunehmen, Streitigkeiten zu schlichten und stark alkoholisierten Personen Hilfe zu leisten. Und nicht nur bei den Erwachsenen, sondern auch bei den Jugendlichen wurden teils erhebliche Promillewerte festgestellt.

Leider hat es in diesem Jahr im Zusammenhang mit Faschingsveranstaltungen auch einzelne Übergriffe auf Einsatzkräfte gegeben. Sanitäter wurden bedroht und tätlich angegriffen, als sie sich während des Rimparer Faschingszuges um eine hilfsbedürftige Person kümmern wollten und im Anschluss an den Würzburger Faschingszug gab es einen ähnlichen Vorfall, der sich gegen Polizeibeamte richtete. Solche Angriffe auf Einsatzkräfte aller Art verurteilt die Polizei scharf und weist darauf hin, dass es sich hierbei um ernstzunehmende Straftaten handelt.

Region Mainfranken

Den Würzburger Faschingszug am Sonntag, der zu den größten Süddeutschlands zählt, besuchten rund 70.000 Faschingsbegeisterte. In diesem Zusammenhang und im Nachgang kam es zu mehreren Sachbeschädigungs- und Körperverletzungsdelikten, unter anderem wurden auch zwei Polizeibeamte während der Aufnahme einer Sachbeschädigung von einem Unbeteiligten angegangen.

Zum Heidingsfelder Faschingszug hatten sich in diesem Jahr etwa 15.000 Zuschauer in dem Würzburger Stadtteil entlang der Umzugsstrecke eingefunden. Während des Umzuges kam es zu keinen nennenswerten Sicherheitsstörungen, jedoch sorgten alkoholisierte und aggressive Personen im Nachgang für polizeiliche Einsätze, unter anderem wegen Streitigkeiten und Körperverletzungsdelikten.

Beim Veitshöchheimer Gaudiwurm wurden zahlreiche alkoholisierte Jugendliche kontrolliert, was entsprechende Meldungen an das Jugendamt und einige Gewahrsamnahmen zur Folge hatte. Der traurige Spitzenreiter war hier ein 17-Jähriger mit 2,68 Promille.

Auch der Faschingszug im Rimpar bereitete der Polizei viel Arbeit, da es neben dem oben genannten Angriff auf die Rettungskräfte zu weiteren Polizeieinsätzen kam.

Region Main-Rhön

Bei gutem Wetter war auch der Schweinfurter Faschingszug mit geschätzten 15.000 Zuschauern wieder gut besucht. Sowohl während, als auch nach dem Faschingszug kam es zu keinen nennenswerten Störungen; die Narren hatten nahezu durchgehend friedlich gefeiert. Aufgrund eines Brandes musste der Umzug jedoch sicherheitshalber kurzfristig angehalten und umgeleitet werden, bis die Strecke wieder passierbar war.

Nach einer Faschingsfeier und reichlichem Alkoholkonsum kam es in Steinach zu einer Schlägerei, in deren Folge mehrere Personen verletzt wurden und medizinisch versorgt werden mussten. Bei einer anderen Veranstaltung im Landkreis Bad Kissingen mussten Jugendliche aufgrund ihres Alkoholexzesses stationär im Krankenhaus versorgt werden.

Region Untermain

Der größte Faschingszug am bayerischen Untermain konnte sich auch in diesem Jahr über viele Zuschauer freuen. Die Aschaffenburger Polizei zeigte sich mit dem Verlauf des Umzugs und dem anschließenden Faschingsrummel auf dem Schlossplatz zufrieden. Denn auch wenn sich rund 45.000 Faschingsbegeisterten im Aschaffenburger Faschingstreiben tummelten, war nur in wenigen Fällen ein polizeiliches Einschreiten notwendig. Am Sonntagabend spitzte sich eine verbale Streitigkeit in der Aschaffenburger Innenstadt zu, sodass ein junger Mann von mehreren Männern angegriffen wurde und Verletzungen im Gesicht davontrug.
Die Miltenberger Lachparade verlief friedlich und ohne größere Sicherheitsstörungen. Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten aber kassierten die etwa 20 Personen, die erwischt wurden, wie sie im Umfeld des Faschingszuges an Gebäuden urinierten.
Verkehrsdelikte
Wie angekündigt wurden die Verkehrsteilnehmer in der närrischen Zeit verstärkt kontrolliert. Hierbei konnten die Streifen 69 (67 Vorjahreswerte in Klammern) alkoholisierte Fahrzeugführer und 43 (29) unter Drogeneinfluss aus dem Verkehr ziehen. In 8 (20) Fällen wurde den nicht mehr Fahrtüchtigen der Autoschlüssel sichergestellt, bevor sie sich betrunken ans Steuer setzen konnten. Bei 35 (29) Pkw-Fahrern am Steuer stellten die Beamten einen Atemalkoholwert zwischen 0,5 und 1,09 Promille fest. Die Fahrer müssen nun mit Ordnungswidrigkeitenverfahren und dementsprechenden Fahrverboten rechnen. 34 (38) Fahrzeuglenker wurden mit Werten von 1,1 Promille und darüber gestoppt. Solch hohe Promillewerte stellen eine Straftat dar und es droht neben der Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr auch der Entzug der Fahrerlaubnis. Erfreulich ist, dass die Zahl der durch Alkohol bzw. Drogen am Steuer verursachte Unfälle mit 8 (17) deutlich abgenommen hat, wozu auch die verstärkten Straßenverkehrskontrollen während der Faschingszeit beigetragen haben.

51 (27) Fahrer wurden gänzlich ohne Fahrerlaubnis am Steuer erwischt und müssen ebenfalls mit einer Anzeige rechnen. In 16 (29) Fällen stellten die Polizisten noch an Ort und Stelle den Führerschein der alkoholisierten Fahrer sicher.

Jugendschutzkontrollen

Zusammen mit den Jugendämtern wurden auch in diesem Jahr wieder gezielte Jugendschutzkontrollen durch die unterfränkische Polizei durchgeführt. Das hier wieder ein besonderes Augenmerk auf die Alkoholabgabe an Jugendlichen 17 (25) und der Aufenthalt auf Tanzveranstaltungen 2 (21) gelegt wurde, war trotz des erfreulichen Rückgangs wichtig.

Sorge bereiten uns die teils erschreckend hohen Promillewerte, die bei einzelnen Jugendlichen gemessen wurden. Ob bei den örtlichen Faschingszügen oder anderen Veranstaltungen führen diese teils dazu, dass die Jugendlichen in Kliniken behandelt werden mussten.

Daher wird die Polizei auch weiter an den Jugendschutzkontrollen, die fester Bestandteil der Sicherheitskonzepte sind, festhalten. Auch die Veranstalter und Eltern bitten wir hier, bei dem Thema mit uns an einem Strang zu ziehen – und die Augen offen zu halten – um unsere Jüngsten zu schützen.

Fazit

Während die meisten Faschingsfans ausgelassen und friedlich feiern können, führte die enthemmende Wirkung des Alkohols gerade in der närrischen Zeit immer wieder zu Ausfällen. Durch die polizeiliche Präsenz rund um die Veranstaltungen und die verstärkten Kontrollen war auch in der fünften Jahreszeit für die Sicherheit gesorgt.

Die unterfränkische Polizei bedankt sich bei allen Närrinnen und Narren, die auch ohne andere in Mitleidenschaft zu ziehen, bunt und ausgelassen gefeiert haben, und so den Fasching von seiner schönen Seite zeigen.

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