Abschied und Trauer – wenn das Leben anders wird

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Am vergangenen Mittwochnachmittag fand im Elsenfelder Bürgerzentrum der 9. Palliativ-Hospiz-Tag statt. Im Foyer und im großen Saal konnten haupt-und ehrenamtlich Tätige und natürlich auch einfach am Thema interessierte Menschen, sich über ihre Gedanken, Fragen und Anregungen mit Anderen auszutauschen.

Krankheit, Verlust und Tod sind ein Teil von uns, auch wenn der Gedanke daran häufig verdrängt wird. Wenn Ereignisse dieser Art wirklich auftreten, kann die Belastung für die Betroffenen so stark sein, dass sogar seelische Störungen daraus resultieren. Denn, in Zusammenhang mit der Feststellung einer unheilbaren Erkrankung oder dem Tod einer nahestehenden Person stellt sich für viele die Frage, wie soll das Leben weitergehen. Mancher fühlt sich aus der Bahn geworfen und sucht verzweifelt nach Halt. Ein Ziel des Palliativ-Hospiz-Tags ist, dass sich die Menschen schon viel früher mit dem Thema Tod auseinandersetzen und sich im Vorfeld informieren.

Elsenfelds Bürgermeister Matthias Luxem und der stellvertretende Landrat Thomas Zöller eröffneten die Veranstaltung mit einem Grußwort. Bevor im Anschluss der SAPV Bayerischer Untermain und der Ambulante Kinderhospizdienst Aschaffenburg - Miltenberg über „Aktuelles aus der Region“ informierte.

Trauerzeit fühlen und zulassen

In seinem anschließenden Vortrag über „Trauer-Zeit“ ging Hermann Reigber von der Christophorus Akademie München darauf ein wie sich Trauer anfühlt, wie sie aussieht und wie wir uns der eigenen und der fremden Trauer annähern können. Wie lange darf Trauer dauern – und was steckt hinter den Trauermodellen. „Der Tod gehört zum Leben. Und ich vertrete noch die altmodische Meinung, Tote nicht sofort zu „entsorgen“ sondern sich wie früher die Zeit lassen, sie auch im Tod noch zu verabschieden“, so Reigber.

Ulla Becker aus Elsenfeld gehörte zu den zahlreichen Besucherinnen der Veranstaltung: „Es ist ein sehr wichtiges Thema und wird viel zu viel totgeschwiegen. Ich würde mir wünschen, dass sich weit mehr Menschen damit auseinandersetzen – auch um die Angst zu verringern.“ Erika Hofmeister aus Elsenfeld setzt sich als Betroffene ebenfalls viel mit dem Thema Tod und Trauer auseinander: „Noch vor einigen Jahren hatte man keinerlei Unterstützung oder Hilfe. Man stand allein mit seinen Ängsten da. Selbst als Christ kann man da schon am Herrgott zweifeln. Das Leben und auch das Umfeld verändern sich komplett. Dankbar war ich in dieser Zeit für die Unterstützung des Hospizbegleiters.“

Die Psyche spielt eine große Rolle

Im letzten Vortrag des Nachmittags wurden von dem bekannten Psychologen Prof. Dr. Markos Maragkos von der Ludwig-Maximilians-Universität in München, die psychischen Auswirkungen von Krankheit, Verlust und Tod dargestellt. Er zeigte Hilfsmöglichkeiten der Psychotraumatologie auf, wie auf unterstützende Weise mit solchen Ereignissen umgegangen werden kann.

Auch das Team der Spezialisierten der ambulanten Palliativversorgung (SAPV) und der Ambulante Kinderhospizdienst Aschaffenburg - Miltenberg berichteten über weitere wohnortnahe Hilfsmöglichkeiten für Schwerkranke.
Zeitgleich informieren 17 Kooperationspartner an ihren Ständen zu den Themenbereichen „Medizinische und medikamentöse Hilfen“, „Soziale, rechtliche und finanzielle Beratung“, „Weiterbildung“, „Abschiedskultur“ sowie „Ambulante und stationäre Palliativ-Hospiz Angebote in der Region“. Den musikalischen Impuls der Veranstaltung gaben wie jedes Jahr Eva Reis und Christian Schmitt. Die Bewirtung mit Kaffee und Kuchen übernahmen die Turnerfrauen des Sportvereins Eichelsbach. Organisiert wurde der Infotag vom Landratsamt Miltenberg.

Trauer ist eine Zeit, die uns auf eine harte Probe stellt. Deshalb ist es wichtig, dass es Menschen gibt die uns dann zur Seite stehen.

Mehr Infos erhalten Sie hier:
SAPV Hospiz- und Palliativ-Team Bayerischer Untermain 06021-44 00 440
Beratungsstelle Demenz Untermain 09371-669 4920
Ökumenischer Hospizverein im LK Miltenberg e.V. 09371-709 30 84

Die Berufsfachschule für Altenpflege (BFSA) in Erlenbach bietet zudem Schulungen an, in denen „Basiswissen“ über häusliche Pflege von Angehörigen vermittelt wird. Dauer des Kurses 116 Stunden.

Zudem werden Kinaesthetics Basiskurse für pflegende Angehörige angeboten. Hier lernen die Teilnehmer, ihre eigene Bewegungskompetenz zu entwickeln und diese zu nutzen, um ihre Angehörigen in ihrer Bewegung zu fördern. Dieser Kurs wird von der Krankenkasse unterstützt.

Infos unter BFSA Tel. 09372-6129
www.kinaestetics.de

Autor:

Sylvia Kester aus Miltenberg

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