Interkommunaler Aktionstag in Aschaffenburg
Politik braucht Frauen

In den Workshops erarbeiteten die Teilnehmerinnen Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit Übergriffen im Rahmen ihrer politischen Arbeit. | Foto: © Landratsamt Aschaffenburg
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  • In den Workshops erarbeiteten die Teilnehmerinnen Handlungsmöglichkeiten für den Umgang mit Übergriffen im Rahmen ihrer politischen Arbeit.
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Bereits zum achten Mal haben die unterfränkischen Gleichstellungsbeauftragten den interkommunalen Aktionstag zum Thema „Politik braucht Frauen“ veranstaltet.
Im Martinushaus in Aschaffenburg trafen sich am 18. November zahlreiche politisch aktive und politisch interessierte Frauen. Inhaltlich lag der Schwerpunkt in diesem Jahr auf der geschlechtsbezogenen Gewalt gegen (Kommunal-)Politiker:innen.
Die Zusammensetzung der politischen Gremien hat sich auch nach den vergangenen Wahlperioden kaum verändert. Sowohl der Bundestag als auch der bayerische Landtag sind von einer paritätischen Besetzung weit entfernt: Das durchschnittliche Mitglied ist heterosexuell, weiß und männlich. Zudem sind Politiker:innen der politischen Landschaft in den letzten Jahren mehr und mehr verbalen Anfeindungen ausgesetzt – sowohl innerhalb als auch außerhalb des Plenarsaals. Frauen sind hierbei aufgrund ihres Geschlechts besonderen Anfeindungen ausgesetzt.
Für den Fachvortrag mit dem Thema „Ein Tabu mit gewaltigen Konsequenzen“ konnte Frau Dr. Dorothee Beck gewonnen werden.
Die promovierte Politikwissenschaftlerin forscht zu Antifeminismus, politischer Partizipation und Geschlecht, aber auch zu geschlechtsbasierter Gewalt in politischen Institutionen. Beck leitet zurzeit ein Forschungsprojekt an der Universität Marburg zu Gewalt und Geschlecht im Parlament.
In der UNO-Erklärung über die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen heißt es
„jede gegen Frauen auf Grund ihrer Ge­-
schlechtszugehörigkeit gerichtete Gewalthandlung, durch die Frauen körperlicher, sexueller oder psychologischer Schaden oder Leid zugefügt wird oder zugefügt werden kann, einschließlich der Androhung derartiger Handlungen, der Nötigung und der willkürlichen Freiheitsberaubung, gleichviel ob im öffentlichen oder im privaten Bereich.“
Nach dieser Hinführung an das Thema erklärte Beck in ihren Ausführungen, dass 67,9 Prozent der Politikerinnen bereits sexuelle oder sexistische Bemerkungen erlebt haben. 46,9 Prozent wurde sogar mit Tod, Vergewaltigung, Schlägen oder Entführung gedroht.
Nach dem Vortrag und einer kurzen Mittagspause ging es schließlich in die Workshops. Nach dem fachlichen Input des Vortrags sollten nun Empfehlungen und Hilfen für den politischen Alltag erarbeitet werden. Unter dem Motto „Sei doch nicht so zickig! Wie mit Anfeindungen und Angriffen in einem politischen Amt umgehen“ erarbeiteten die Teilnehmerinnen Handlungsmöglichkeiten für die Praxis. Anhand eines Fallbeispiels wurde zunächst erörtert, was passiert war und warum der Vorfall schwerwiegend war. Wer war der Täter oder die Täterin? Welche Handlungsalternativen gibt es? Im Hinblick auf die Arbeit an politischen Lösungen wurden potenzielle Zielgruppen analysiert, Strategien entwickelt und mögliche Bündnispartner:innen aufgestellt.
Neben den fachlichen Informationen und dem Erarbeiten von möglichen Strategien für die Praxis, stand, wie bereits bei früheren Aktionstagen, der Austausch untereinander und die Vernetzung mit Gleichgesinnten im Vordergrund. far

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Blickpunkt MIL aus Miltenberg

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