Lehrerversorgung am Bayerischen Untermain nochmals Thema im Landtag – Martina Fehlner: „Gemeinsamer Einsatz hat sich gelohnt!“

Die angespannte Situation der Lehrerversorgung am Bayerischen Untermain war vor der Sommerpause noch einmal Thema in der Plenarsitzung. Das Hauptproblem: dem Bayerischen Untermain gehen viele dringend benötigte Lehrerinnen und Lehrer aus den Grund- und Mittelschulen verloren, weil sie ins benachbarte Hessen abwandern. Denn viele Lehrkräfte aus den Landkreisen Miltenberg und Aschaffenburg bekommen vom bayerischen Kultusministerium nur eine Stelle in Oberbayern zugeteilt. Anstatt einen Umzug von oftmals mehreren hundert Kilometern in Kauf zu nehmen, treten sie stattdessen eine Stelle im näheren Hessen oder in Baden-Württemberg an.

Dieser Sachverhalt wird von der Aschaffenburger Landtagsabgeordneten Martina Fehlner schon länger kritisiert. Eine Petition, in der rund 3000 Unterzeichner eine Verbesserung der Situation gefordert hatten (darunter auch die Gemeinden Mönchberg, Leidersbach, Großwallstadt und Goldbach), wurde im Bayerischen Landtag jetzt auch im Plenum von der CSU-Mehrheit abgelehnt, nachdem sich vor wenigen Wochen bereits der Ausschuss für Fragen des Öffentlichen Dienstes damit beschäftigt hatte.

Martina Fehlner: „Es geht um ein vernünftiges, nachvollziehbares und transparentes Einstellungs-und Versetzungsverfahren, vor allem an den Grund- und Mittelschulen. Junge Lehrerinnen und Lehrer erfahren für diese beiden Schularten meist sehr spät – im schlimmsten Fall erst wenige Wochen vor Schulbeginn – ihre Staatsnote und damit auch ihren Einsatzort in Bayern. Das ist absolut unbefriedigend und höchst demotivierend. Nicht nur für die jungen, gut ausgebildeten Pädagogen, sondern auch für die Schulen, die erst gegen Ende der Sommerferien erfahren, welche Lehrkräfte überhaupt zu Ihnen kommen!“

Allerdings hat das Kultusministerium inzwischen eingelenkt und mit einem ersten Schritt in die richtige Richtung auf die kritische Situation in Unterfranken und am Bayerischen Untermain reagiert. Von 216 in Unterfranken anstehenden Lehrereinstellungen sollen dem Bezirk im kommenden Schuljahr 2017/2018 insgesamt 166 erhalten bleiben. Das entspricht einer Quote von 77 Prozent. In den letzten Jahren lag diese Quote bei nur 31 Prozent. Eine weitere gute Nachricht für Unterfranken: Zusätzlich werden 60 Lehrerinnen und Lehrer aus Oberbayern zurückversetzt.

„Ohne die Petition wäre sicherlich nichts passiert“, macht die SPD-Politikerin deutlich. „Das stetige Engagement und der Druck der Lehrerinnen und Lehrer, durch die Verbände und die Unterzeichner der Petition haben zu diesem Erfolg wesentlich beigetragen. Ihnen allen gebührt besonderer Dank.“

Fehlner weist in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf die Wichtigkeit der Planungssicherheit für die gesamte Schulfamilie hin. „Die Situation war bis jetzt besonders für eine nachhaltige Schulentwicklung völlig unbefriedigend. Unsere Schulen dürfen nicht weiter Durchlauf-Anstalten für Lehrerinnen und Lehrer aus anderen Regionen Bayerns sein. Ich wünsche mir engagierte und kompetente Lehrkräfte, die aus der Region kommen und die gerne hier leben und arbeiten. Nur so kann auch ein positives Schulklima gepflegt werden.“

Die Staatsregierung sei nun in höchstem Maße gefordert, den jetzt eingeschlagenen Kurs beizubehalten und auch zukünftig Engpässe in der Lehrerversorgung zu vermeiden. Fehlner versichert, sich auch weiterhin für dieses wichtiges Thema zu engagieren.

Autor:

Dirk Kronewald aus Aschaffenburg

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