Bildergalerie und Essay.
"Krokodile" in Richelbach

Freude über den besonderen Spuren-Fossilien-Fund:  Finder Thomas Rosenberger (rechts) und Mit-Organisator Franz Hennig.
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  • Freude über den besonderen Spuren-Fossilien-Fund: Finder Thomas Rosenberger (rechts) und Mit-Organisator Franz Hennig.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Spannung pur: Der Countdown in Richelbach läuft.

Vom 16.06.  bis 18.06.2023 feiert Richelbach im Landkreis Miltenberg ein historisches Dorffest aus Anlass seines 875-jährigen Bestehens.

Gezeigt werden :

  • Traditionelle Handwerkskunst
  • Steinmetz
  • Waldarbeiter mit Holzsägen
  • Korbflechten
  • Schieferarbeiten
  • Alpakawolle spinnen
  • Schmiedehandwerk
  • Dreschen von Frucht wie damals
  • Wettmelken
  • Schreiner
  • und vieles mehr.

Außerdem gibt es weitere Attraktivitäten:

  • Bauernmarkt mit heimischen Produkten
  • Greifvogelschau
  • Traktor und Oldtimer Treffen
  • Aktivitäten für Kinder
  • Verschiedene Ausstellungen
  • Festbetrieb mit Schaueinlagen
  • Fotoausstellung mit Ausstellung eines Fossils aus der Urzeit
  • Jägerstand mit Wildspezialitäten
  • Beatabend Freitag und Samstag

Eine kleine Sensation dürfte die Präsentation eines Fossils
aus der Urzeit sein.
Es ist eine "Saurierfährte", die
um das Jahr 2000 hier im Ort gefunden wurde.

Sehr gut erhaltene Trittsiegel eines Wirbeltieres

Professor Dr. Alexander Nützel von der Bayerischen Staatsammlung für Paläontologie und Geologie und der Ludwig-Maximilians-Universität München schreibt dazu:
„Dies sind ohne Frage Trittsiegel eines vierbeinigen Wirbeltiers. Die Erhaltung ist sehr gut“.

Joachim Lorenz, Mineralien-Experte und erfolgreicher Buchautor (u.a. „Spessartsteine“) aus Karlstein am Main, stellt fest:

„Während der Zeit des Buntsandsteins (vor cirka 245 Millionen Jahren) schuf die Natur die ersten Vorfahren der heutigen Krokodile, die im weichen Sand und Ton Spuren hinterließen.

Daraus wurde Sandstein: hier in Richelbach ist es der Plattensandstein der Rötformation des Oberen Buntsandsteins. (...)

Das hier ausgestellte Fährtenstück fand Thomas Rosenberger um das Jahr 2000 zufällig bei Erdarbeiten; es stammt ursprünglich aus dem Bereich der Kapellenstraße in Richelbach. Es handelt sich um die Oberseite einer Schicht, weshalb die Eindrücke erhaben vorstehen.

Die Besonderheit ist die sehr detailreiche Erhaltung, so dass auch die Haut der Fußsohlen überliefert ist.

Nur wenige Funde sind aus den Sandsteingebieten östlich des Spessarts bekannt.

Die größte Fährtenplatte in der Region ist an einem Parkplatz bei Külsheim unter einem Dach ausgestellt.“

Am vergangenen Samstag präsentierten Finder Thomas Rosenberger und Mit-Organisator Franz Hennig dem Fotografen Roland Schönmüller den Fund, der zum Jubiläumsfest am Gemeinschaftshaus der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Schon jetzt kann man sagen, dass die Saurierfährte aus Richelbach eine besondere Beachtung finden dürfte.

Text und Fotos: Roland Schönmüller

BU 1: Freude über den besonderen Spuren-Fossilien-Fund: Finder Thomas Rosenberger (rechts) und Mit-Organisator Franz Hennig. Foto Roland Schönmüller

BU2 :  Im Jahr 2000 fand der Richelbacher Thomas Rosenberger einen Sandsteinbrocken mit insgesamt acht Fährten, die als erhabene Strukturen über die Schichtflächen ragen. Beachtlich ist das Gewicht von etwa 200 kg und seine Länge von rund einem Meter.

BU 3: Was besonders auffällt, sind die Schuppen-Abdrücke an den ballenförmigen Zehen und Sohlen - eine hochqualitative Seltenheit aus dem Umfeld des Spessarts.

Fotos: Roland Schönmüller

Weitere Informationen:

  • Richelbach und seine Umgebung liegen auf einer Sandstein-Schicht, dazwischen gibt es dünne Ton-Ablagerungen. Sie sind vor 245 Millionen durch Flussläufe und deren Überschwemmungen abgelagert worden. Das Meer lag weit entfernt.
  • Das hiesige kontinentale Klima war damals trocken mit gelegentlichen Monsunen.
  • Riesige Bärlapppflanzen säumten die Flüsse. Vorläufer der heutigen Krokodile streiften umher auf der Suche nach Nahrung.
  • Sie hinterließen bei günstigen Bedingungen Abdrücke der beiden langen Hinterfüße und der zwei kleinen „Hände“.
  • Bei einer gewissen Restfeuchte des tonreichen Sand-Untergrundes konnten sich - so auch beim Richelbacher Fund - die Schuppenhäute an den Füßen abdrücken.
  • Danach überspülte anderes Sediment diese Spuren und konservierte sie bei hohem Druck und fehlenden Sauerstoff bis heute.
  • Weil die Spuren der menschlichen Hand ähnelten, bezeichneten Forscher ab 1835 diese Fossilien-Art als Chirotherium oder Handtier“.
  • Als Vorfahren der heutigen Krokodile heißen diese Tiere auch saurierähnliche Scheinkrokodile (Archosaurier).
  • Im Jahr 2000 fand der Richelbacher Thomas Rosenberger einen Sandsteinbrocken mit insgesamt acht Fährten, die als erhabene Strukturen über die Schichtflächen ragen. Beachtlich ist das Gewicht von etwa 200 kg und seine Länge von rund einem Meter.
  • Was besonders auffällt, sind die Schuppen-Abdrücke an den ballenförmigen Zehen und Sohlen- eine hochqualitative Seltenheit aus dem Umfeld des Spessarts.
  • Beim Sandstein der Fährtenplatte dürfte es sich wohl um Rötquarzit in der Rötformation des Oberen Buntsandsteins handeln.
  • Seit nunmehr 23 Jahren ist der Fossilienfund geschützt in Richelbach aufbewahrt worden. Nach der Ausstellung zum Jubiläumsfest soll er weiter untersucht werden und auf jeden Fall der Nachwelt erhalten bleiben.

Roland Schönmüller

Info: Chirotherium, auch bekannt als "Handabdruck", war ein prähistorisches Reptil.

Dieses Tier lebte vor etwa 230 bis 210 Millionen Jahren während der späten Trias- und frühen Jura-Zeit .

Es handelte sich dabei jedoch nicht um ein Krokodil im eigentlichen Sinne, sondern um eine Gruppe von Archosauriern, zu der auch die Vorfahren der Krokodile gehörten.

Chirotherium war eigentlich ein terrestrisches Tier, das an das Leben an Land angepasst war.

Es war relativ groß und besaß lange Beine, die es ihm ermöglichten, sich agil fortzubewegen.

Ein charakteristisches Merkmal des Chirotheriums waren die Hand- und Fußabdrücke, die es beim Laufen hinterließ.

Diese Abdrücke waren in Fossilienform erhalten geblieben und dienten als wichtige Hinweise auf das Verhalten und die Anatomie des Tieres.

Die genaue Identifizierung des Chirotheriums ist jedoch immer noch Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen.

Es gibt verschiedene Hypothesen darüber, welcher Gruppe von Archosauriern es am nächsten steht. Einige Forscher halten es für eine Art früher Dinosaurier, während andere es eher mit den Krokodilen oder einer eigenständigen Gruppe von Archosauriern in Verbindung bringen.

Die Fossilien des Chirotheriums wurden in verschiedenen Teilen der Welt entdeckt, darunter Europa, Nordamerika und Afrika.

Die meisten Fossilien bestehen aus Abdrücken der Hand- und Fußabdrücke des Tieres, die in sedimentären Gesteinsschichten erhalten geblieben sind.

Chirotherium spielte eine wichtige Rolle in der Erforschung der prähistorischen Tierwelt und half den Wissenschaftlern dabei, Informationen über das Verhalten und die Fortbewegung von Landreptilien während der Trias- und Jura-Zeit zu sammeln.

Obwohl es kein direkter Vorfahre der heutigen Krokodile war, war es ein Teil des evolutionären Stammbaums, der schließlich zu den modernen Krokodilen führte.
rsc


Weitere Informationen folgen noch!

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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