Bildergalerie und Essay
Unsere Region zwischen gestern und morgen.

Eva Brockmann, zunächst fränkische, jetzt deutsche  Weinkönigin - gesehen in Aschaffenburg.
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  • Eva Brockmann, zunächst fränkische, jetzt deutsche Weinkönigin - gesehen in Aschaffenburg.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Impressionen vom Bayerischen Untermain. Weitere Bilder und Infos folgen!

(Industrielle) Power am Main.

Das Rhein-Main-Gebiet, auch Metropolregion Frankfurt / Rhein-Main genannt, ist eine von elf, von der deutschen Ministerkonferenz für Raumordnung erklärten Metropolregionen in Deutschland.

Heute leben hier rund 5,8 Millionen Einwohner. Benannt ist dieser deutsche Verdichtungsraum nach den Flüssen Main und Rhein.

Der Ballungsraum Rhein-Main liegt im Süden Hessens sowie in Teilen der angrenzenden Bundesländer Rheinland-Pfalz und Bayern.

Auch unsere beiden unterfränkischen Landkreise Miltenberg (130.000 Einwohner) sowie Aschaffenburg (177.000 Einwohner) gehören zu dieser Wirtschaftsregion.

Sehr groß ist verkehrstechnisch nach wie vor der Pendler-Einzugsbereich des Rhein-Main-Gebiets.

Nicht zufällig gilt der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) als drittgrößter deutscher Verkehrsverbund: etwa 350.000 Pendler kommen jeden Tag beispielsweise in den Frankfurter Raum. Es sind Berufstätige, die zum Teil weit mehr als 100 Kilometer von ihrem Arbeitsplatz entfernt wohnen.

Die zentrale und verkehrsgünstige Lage hier in Südwestdeutschland förderte schon Mitte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung der Region.

Unternehmen aus vielen Branchen haben bei uns ihren Sitz und beschäftigen in der Region etwa 1,8 Millionen Arbeitnehmer. Der Regionalverband Frankfurt / Rhein-Main ist eine der - nach europäischen Standards - bedeutendsten Metropolregionen Deutschlands.

Hiesige Arbeitgeber sind vor allem Banken und Investmentgesellschaften, Bundesbehörden- und Versicherungsunternehmen, die chemische Industrie, die Automobilbranche, die Bau- und Immobilien-Wirtschaft sowie der Logistikbereich mit dem Flughafen Main.

Als sehr ausgebaut gilt die Infrastruktur im verkehrsreichen Rhein-Main-Gebiet mit seinem zentralen Autobahn-, und Eisenbahn-Netz sowie mit seinen exzellenten, weltweiten Flughafen-Verbindungen.

Landschaftlich und kulturell vielfältig präsentiert sich heute die Region, die sich auch aus einer einstigen tausendjährigen Kleinstaaterei erklärt.

In römischer Zeit
lag unsere Gegend an der Grenze des Imperiums. Limes und Kastelle schützten wichtige Orte im Umkreis.

Später entstanden im Mittelalter
Königshöfe, Klöster, Messestädte und Verbindungen auf dem Land- und Wasserweg.

Ab 1816
gab es einschneidende politische und wirtschaftliche Veränderungen. Aschaffenburg, Miltenberg, Würzburg und Schweinfurt gehörten nun zum Königreich Bayern und profitierten in vielen Bereichen von der rasanten technischen Entwicklung.

Die eigentliche Geschichte der „Region Rhein-Main“ beginnt gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als zum ersten Mal über einen regionalen Zusammenhang debattiert wurde.

In der Kulturregion Frankfurt /Rhein-Main haben sich aktuell 46 Städte und Landkreise des Rhein-Main-Gebietes sowie der Regionalverbund zusammengeschlossen.

Die gemeinnützige Gesellschaft fördert seit 2005 die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und informiert über Kulturangebote und Ereignisse in der Region.

So wurden 1.000 Industriebauwerke auf den 160 km zwischen Miltenberg und Bingen am Rhein zu einer Erlebnisroute über das Industriezeitalter verknüpf. Der Kulturfonds Frankfurt Rhein-Main koordiniert und fördert seit 2007 kulturelle Projekte in der Region.

Rhein-Main-Gebiet: Strukturwandel einer Wirtschaftsregion.

Mitte des 19. Jahrhunderts setzte im Rhein-Main-Gebiet die Industrialisierung ein. Heute gehört sie zu den wirtschaftsstärksten Regionen Europas. Eine herausragende Stellung nimmt dabei die Finanzmetropole Frankfurt am Main ein.

Wirtschaftliche Entwicklung bis 1950.

Die Entwicklung des Rhein-Main-Gebietes zu einem wichtigen Industrieraum begann um die Mitte des 19. Jahrhunderts.

Anders als im Ruhrgebiet bildeten im Rhein-Main-Gebiet jedoch keine großen Rohstoffvorkommen die Grundlage der Industrialisierung, sondern es waren vielmehr technische Neuerungen, die dem Bereich des Ingenieurswesen entsprangen.

Dabei spielte bereits damals die zentrale und verkehrsgünstige Lage innerhalb von Deutschland und Europa eine entscheidende Rolle.

Zu den Branchen, die die wirtschaftliche Entwicklung vorantrieben, zählten der Maschinenbau, der Kraftfahrzeugbau ( zum Beispiel die Adam Opel AG in Rüsselsheim), die Elektrotechnik sowie das Baugewerbe und die chemische Industrie ( Beispiel: Hoechst AG in Frankfurt am Main) .

Aufgrund des milden Klimas und guter Bodenverhältnisse wurde in den Tiefebenen des Rhein-Main-Gebietes schon früh intensiver Ackerbau betrieben.

Bis heute ist in der Region außerdem der Anbau von Sonderkulturen wie Obst und Gemüse verbreitet. Weinbaugebiete finden sich in den sonnenbegünstigten Hanglagen von Main und Rhein.

Strukturwandel seit den 1980er-Jahren.

Im Gegensatz zum Ruhrgebiet, wo der Niedergang der Eisen- und Stahlindustrie in den 1980er -Jahren einen beträchtlichen Strukturwandel einleitete, führte im Rhein-Main-Gebiet der Einbruch der gewerblich-industriellen Produktion zu einer wirtschaftlichen Neuausrichtung.

Eine Krise erlebte unter anderem die traditionell bedeutsame Metall- und Elektrobranche. Auch zahlreiche Unternehmen der chemischen Industrie verlagerten ihre Hauptsitze weg vom Rhein-Main-Gebiet (zum Beispiel Hoechst AG).

Der Strukturwandel im Rhein-Main-Gebiet zeigt sich vor allem in der wachsenden Bedeutung des Dienstleistungssektors (tertiärer Sektor), der seit den 1980er-Jahren einen enormen Aufschwung erlebt hat.

Im Zuge der Globalisierung entwickelte sich das Rhein-Main-Gebiet zu einem wichtigen Knotenpunkt im internationalen Handels- und Bankensektor – mit Frankfurt am Main als Zentrum.

Rhein-Main-Gebiet heute.

Gegenwärtig ist das Rhein-Main-Gebiet ein weltweit vernetzter und international wichtiger Wirtschaftsraum, in dem rund 1,8 Millionen Arbeitnehmer beschäftigt sind.

Im Großraum Frankfurt sind neben Firmen der zentralen Handels –und Finanzwirtschaft global tätige Dienstleistungsunternehmen aus vielen Branchen ansässig.

Schlüsselrollen nehmen dennoch bis heute auch traditionelle Industrien ein, so zum Beispiel die Chemie- und Pharmaindustrie (Industriepark Frankfurt Höchst) , der Kraftfahrzeugbau, der Maschinenbau und die Nahrungsmittelindustrie.

Als Logistik-Drehscheibe ist der Flughafen Frankfurt/Main von herausragender Bedeutung. Bundesbehörden, Versicherungsunternehmen, die Automobilbranchen, Chemieunternehmen sowie weltweit bekannte Glasproduzenten gibt es im Umkreis.


Einblick in die Industriegeschichte des Rhein-Main-Gebietes im 19. Jahrhundert.

Wie ein Flickenteppich erscheint unser Gebiet am Untermain und darüber hinaus der Großraum Frankfurt am Main in der vorindustriellen Phase bis 1866.

Es gab Kleinstaaten, Fürstentümer, Grafschaften, Herrschaften und freie Reichstädte Sie vertraten oft egoistische Sonderinteressen und verhinderten im Gegensatz zur Gegenwart eine gemeinsame wirtschaftliche Entfaltung.

Dann gab es vor rund 150 Jahren eine völlige Neuordnung der staatlichen Verhältnisse. Das Rhein-Main-Gebiet wurde preußisch, großherzoglich-hessisch und bayerisch.

Ein gemeinsamer Wirtschaftsraum und eine bedeutende Industrieregion entstanden nach und nach und verdrängte andere Ballungsräume – obwohl es in unserer Gegend immens an Rohstoffen fehlte.

Wie lässt sich dieser wirtschaftliche Aufschwung bei uns dennoch erklären?

  • Zum einen war es die gute Verkehrslage als Warenumschlagsplatz mit traditionellen, weiterführenden Straßen und Verbindungen unseres Raumes zur Messestadt Frankfurt.
  • Zusätzlich entstand ein immer leistungsfähigeres Eisenbahnnetz.
  • Von großer Bedeutung für die Industrialisierung waren auch die Schifffahrtswege auf dem Main und Rhein, deren Gewässer nicht nur als Transportweg genutzt wurde, sondern auch als Wasserlieferanten diente.
  • Vor allem die chemische Industrie, aber auch die in Aschaffenburg ansässige Zellulose – und Papierfabrikation hatten einen hohen Nutzwasserverbrauch, was die Lage an Main und Rhein erklärt.
  • Die weitaus entscheidendste Förderung der Entwicklung der rhein-mainischen Industrie war aber das große Arbeiter-Reservoir der klein- und zwergbäuerlichen Bevölkerung.
  • Die außerordentliche starke Zersplitterung des Besitzes in eine Vielzahl von Parzellen durch die Realteilung führte zu einer Betriebsstruktur, bei der das Existenzminimum für die meisten bäuerlichen Familien nicht erreicht werden konnte.
  • So war im 19. Jahrhundert das ländliche Hausgewerbe als zusätzliche Erwerbsquelle überall entwickelt. Die Perlenstickerei und die Tabakindustrie im nördlichen Spessart das Schneiderhandwerk im Aschaffenburger Gebiet sind ebenso bekannt wie die Korbflechterei, die Nagelschmiederei und die Strumpfwirkerei, das holzverarbeitende Gewerbe, die Töpferei, die Lohnweberei und das Lohnfuhrwerk waren weitere Quellen des Nebenerwerbs in unserer Region.
  • Solche heimgewerblichen, technische Fertigkeiten und Fähigkeiten der hiesigen Bevölkerung kamen der sich schnell entwickelnden Industrie zugute und ebneten den Weg verarmter Bauernschichten in die Fabriken.
  • Es entstand von Aschaffenburg über Hanau, Frankfurt und in Richtung Rhein, von Miltenberg, Wertheim, Lohr und weiter bis Würzburg und Schweinfurt ein mächtiges städtisches Industriegebiet, eine „urbanizes area“ in der bedeutende Branchen des Maschinenbaus, der metallverarbeitenden Industrie sowie die chemischen Betriebe ansässig wurden.
  • Die fortschreitende Industrialisierung auf allen Gebieten führte zu einem ständig wachsenden Anwachsen des Energiebedarfs. Der Verbrauch in den Fabriken wuchs ins Gigantische: die Anzahl der verwendeten Kraftmaschinen vervielfachte sich binnen kürzester Zeit.
  • Es gab Dampf- und Elektromotoren, Elektrizitätswerke und bald auch ein öffentliches Wasserleitungsnetz. 
  • Eine Verbesserung der Arbeits- und Lebensverhältnisse kam in Schwung: Der soziale Wandel wirkte sich positiv auf viele Bereiche aus.

Als wichtiger Träger vieler erfolgreicher Bemühungen agieren heute wie seit 1843 schon die Industrie- und Handelskammern und geben langfristig wirksame Impulse.

Sie sind Netzwerke für kreative Milieus und machen Wirtschaftsräume zu „lernenden Regionen“, weil sie zwischen Forschung und Wirtschaft kooperieren.


Exkurs: Tonbergwerk Klingenberg:

Noch bis Ende 2011 wurde in einem Stollen in Klingenberg Ton abgebaut.

Am Bergwerk oberhalb der Seltenbachschlucht können die Außenanlagen besichtigt werden.

Der einzigartigen Qualität des „dunklen Goldes“ verdankte die Stadt Klingenberg bis 1914 ihren legendären Reichtum .

Ein ausgeschilderter Kulturwerg und das örtliche Weinbau- und Heimatmuseum präsentieren viele Informationen zur Geschichte.

So gibt es im Museum einen kleinen Einblick in die Bergbauwelt des Tonbergbaues mit zwei verschieden alten, nachgebauten Strecken, samt Schaubilder und der aus dem Ton hergestellten Produkte.

Hier sind auch Bilder ausgestellt, welche einen Einblick in die Historie des Tonabbaues geben.

Historischer Hintergrund:

Fast drei Jahrhunderte lieferte das Bergwerk in Klingenberg feinsten Ton, der einst in alle Erdteile exportiert wurde und damit Berühmtheit erlangte.

Die höchsten Renditen wurden zwischen 1860 und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs erzielt. Er sicherte den Bürgern der Stadt jahrzehntelangen Wohlstand, in der Blütezeit sogar eine jährliche Auszahlung eines "Bürgergeldes".

Mit Rückgang des Absatzes setzte ab 1960 eine umfassende Rationalisierung des Betriebes und stetige Reduzierung der Belegschaft ein. 2011 fuhren die Bergleute zum letzten Mal in den Schacht ein.

Die Entscheidung den Traditionsbetrieb zu schließen ist der Stadt Klingenberg nicht leicht gefallen, aber eine veraltete Technik, fehlende Absatzmärkte und damit steigende Defizite ließen keine andere Möglichkeit offen.

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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