Von Kleinheubach nach Tansania

Vitus Bischof mit den Mitarbeitern der Bäckerei in Tansania beim Teigkneten. | Foto: Patrick Bischof
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  • Vitus Bischof mit den Mitarbeitern der Bäckerei in Tansania beim Teigkneten.
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Vitus Bischof besuchte im Rahmen der Erbacher-Stiftung das afrikanische Land und gab sein Wissen weiter

„Karibu“ – Herzlich Willkommen hieß es für Vitus Bischof bei seinem Aufenthalt in Tansania zum Jahreswechsel. Für etwa zwei Wochen weilte der Josera Mitarbeiter in Njombe, einem kleinen Dorf in der Nähe von Iringa. Dort besuchte er ein Schulprojekt, das von der gemeinnützigen Erbacher-Stiftung mit Sitz in Kleinheubach finanziell unterstützt wird. Das Familienunternehmen JOSERA ERBACHER ermöglicht seinen Mitarbeitern, bei sogenannten Exposure-Reisen die verschiedenen Projekte zu besuchen und dort mitzuarbeiten. Ziel dieser Projektreisen ist ein Austausch der Beteiligten auf Augenhöhe durch Vermittlung der unterschiedlichen Kompetenzen, aber auch Land, Leute und Lebensweisen kennenzulernen.

Die Erbacher-Stiftung unterstützt in Tansania, Uganda und Indien mehrere Projekte. Ein Projekt in Tansania ist die Ilowola Secondary School in Njombe, die neben dem allgemeinen Schulbetrieb eine landwirtschaftliche Schule aufbaut, um den Schülern theoretische und praktische Kenntnisse in Tierhaltung und Pflanzenbau zu vermitteln. Aktuell werden dort 17 Rinder gehalten, 15 Schweine gemästet, der Futterbau vorangetrieben und ein Gemüsegarten bewirtschaftet. Die Landwirtschaft sorgt damit auch für einen höheren Selbstversorgungsgrad der rund 400 Schüler, von denen der größte Teil im angegliederten Internat während der Schulzeit wohnt.

Die Aufgabe des gelernten Bäckermeisters Vitus Bischof bestand darin, in der Bäckerei in Njombe die bestehenden Arbeitsabläufe zu begutachten, das Personal zu schulen und neue Backwaren einzuführen. Diese Bäckerei, die zur Finanzierung der Schule dient, wurde mit Unterstützung von der Bäckerei Thomas Hench, der OSWALD Elektromotoren GmbH und dem Familienunternehmen JOSERA ERBACHER vor einiger Zeit in Betrieb genommen.

Um seine Aufgabe in Angriff zu nehmen, betrieb Vitus Bischof zunächst Marktforschung in Tansania. „Ich konnte feststellen, dass Grundnahrungsmittel ausreichend zur Verfügung stehen“, so Vitus Bischof. „Das sind in erster Linie die verschiedensten Früchte wie beispielsweise Mangos oder Orangen, aber auch Trockenfische, die vom Victoria-See stammen. Bei meiner Arbeit war es mir dann wichtig, nachvollziehbare Produkte für die Mitarbeiter auf die Beine zu stellen.“

In der Bäckerei gab es laut Vitus Bischof bislang zwei verschiedene Brotsorten in Kastenform. „Daher habe ich mich dazu entschlossen, etwas Neues ins Produktangebot aufzunehmen“, erzählt Vitus Bischof. „Ich fertigte gemeinsam mit den drei dort angestellten Mitarbeitern einen einfachen Hefeteig, aus dem sich gleich mehrere verschiedene Produkte herstellen lassen. So kreierten wir Schnecken, Zöpfe und Sandwichbrote aus dem Teig. Eine ganz neue Erfahrung für die Mitarbeiter war dabei die Arbeit mit dem Spritzbeutel, den sie bis dahin noch nie gesehen hatten und daher nicht kannten. Auch das Trennen von Eiern musste geübt werden, denn Eier werden nicht so häufig verwendet, da sie schwierig zu bekommen sind. Überhaupt war es nicht immer einfach, die für die Backwaren benötigten Zutaten zu erhalten. Es gibt beispielsweise keine Butter, keinen Quark und kein Puddingpulver. Also mussten wir nach Alternativen suchen.“

Auch die Arbeitsweise unterzog Vitus Bischof einer eingehenden Prüfung. „Die Arbeitsweise der Mitarbeiter der Bäckerei hat mir gut gefallen“, berichtet der Bäckermeister. „So wechselten die Mitarbeiter vor Betreten der Backstube ihre Schuhe. Auch Maschinen, zum Beispiel eine Rührmaschine, die unter anderem Sandkuchen oder Muffins herstellt, oder eine Brotschneidemaschine kommen in der Bäckerei zum Einsatz.“

„Sehr gut gefallen hat mir der Verkauf“, erinnert sich Vitus Bischof. „Die Mitarbeiter haben eine gute Produktvorstellung und daher hervorragende Preise für ihre Produkte gemacht.“

Der Schul- und Projektleiter Erasto Haule sorgte dafür, dass für den Besucher die Freizeitgestaltung nicht zu kurz kam. Vor allem die Landschaft hat Vitus Bischof sehr beeindruckt. „Es gibt viel Wald, dazwischen liegen Felder. Auf den Feldern wächst unter anderem Tee. Auch Kaffee wird in Tansania angebaut. Das Klima auf fast 2000 m Höhe ist ähnlich wie bei uns. Sehr reizvoll sind der Lake Malawi und das Livingstone-Gebirge im südlichen Hochland von Tansania. Die Gastfreundschaft der Bevölkerung behalte ich in sehr guter Erinnerung. Da unsere Reise kurz nach Weihnachten startete, waren wir zum Jahreswechsel in Tansania. Silvester wurde von der Bevölkerung nicht gefeiert, aber an Neujahr kamen alle zusammen und die Frauen kochten gemeinsam. Insgesamt hat mir der Aufenthalt sehr gut gefallen. Und, das kann ich ebenfalls mit Gewissheit sagen, die Reise nach Tansania war und ist ungefährlich.“

Autor:

Andrea Kaller-Fichtmüller aus Miltenberg

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