Gebäudesanierungen lassen Wärmeverbrauch sinken

Im Bereich der Kreisliegenschaften hat der Landkreis Miltenberg in den letzten Jahren gute Fortschritte gemacht, aber auch in Zukunft wird dem Klimaschutzmanager die Arbeit nicht ausgehen. Der Ausschuss für Energie, Natur- und Umweltschutz hat am Donnerstag die Bilanz des vergangenen Jahres wohlwollend zur Kenntnis genommen, ebenso die geplanten Vorhaben der nächsten Jahre.

Klimaschutzmanager Sebastian Randig ging zunächst auf die erreichten Fortschritte ein. So habe man die Energieeffizienz durch den Einsatz von Blockheizkraftwerken und LED-Beleuchtung steigern können, man habe mehr Energie durch erneuerbare Energien gewonnen (Biomasse in den Heizzentralen, Photovoltaik auf den Dächern) und auch bei der Energieeinsparung sei man weitergekommen – etwa durch das Ökoprofi-Programm und diverse Hausmeisterschulungen.
Seit dem letzten Energiebericht habe man etwa das Nahwärmenetz in Miltenberg-Nord optimiert, das Photovoltaik-Ausbauprogramm geplant, die Untermainhalle auf LED-Beleuchtung umgestellt, Heizungspumpen ausgetauscht und in drei Liegenschaften E-Ladepunkte auf den Weg gebracht.
Der Stromverbrauch in den Landkreisliegenschaften sei seit 2008 dennoch gestiegen, was Randig unter anderem auf den Einbau von mehr Technik in den Schulen zurückführte (Lüftungsanlagen, Geräte). Die Kosten für den Strombezug seien aber sogar leicht gesunken.
Der Wärmeverbrauch der Heizzentrale Elsenfeld sei gestiegen, was Randig in erster Linie der mangelnden Qualität der angelieferten Holzhackschnitzel zuschrieb. Deshalb sei die Lieferung der Hackschnitzel neu im Paket vergeben worden, so dass der Lieferant nun auch für Betrieb und Wartung der Anlage zuständig sei. Nun sei zu erwarten, dass die Anlage im Winter wieder einen Großteil ihres Energiebedarfs durch Holzhackschnitzel decken kann und weniger Erdgas nötig ist. Der Wärmeverbrauch der Heizzentrale Obernburg sei deutlich gesunken, freute sich Randig, was der Sanierung der Realschule Obernburg geschuldet sei.
Insgesamt sei der Wärmeverbrauch der Liegenschaften zurückgegangen, sagte er und erwartet durch die Sanierungen t der Gymnasien Erlenbach und Miltenberg weitere Rückgänge. . Auch die Kosten für die Wärmeerzeugung seien gesunken, was zum einen am günstigeren Erdgasbezug gelegen habe, zum anderen am Nahwärmeverbund in Miltenberg-Nord. Dieser Verbund sei ein Leuchtturmprojekt, sagte Randig. So seien 2017 rund 84 Prozent der Wärme aus Abwärme der Fripa erzeugt worden, im Jahr 2018 seien es bereits 88 Prozent gewesen. Im gesamten Winter 2018/2019 habe die Abwärme der Fripa das Schulzentrum Miltenberg sogar zu 96,5 Prozent mit Wärme versorgt. Das habe auch Auswirkungen auf den Gasbezug im Schulzentrum Miltenberg: Waren es 2016 noch 1.765.914 Kilowattstunden (kWh), sank der Wert 2017 auf 1.136.744 kWh und 2018 auf 225.135 kWh. Im ersten Halbjahr habe man lediglich 46.153 kWh Gas bezogen, so Randig. 2018 habe man im Schulzentrum Miltenberg damit 87 Prozent CO2 eingespart.
In seinem Ausblick kündigte der Klimaschutzmanager an, unter anderem die Beleuchtungssanierung, die Heizungsoptimierungen und den Ausbau der Photovoltaik auf Landkreisliegenschaften fortzuführen.

Landrat Jens Marco Scherf ging weiter in die Tiefe. Er nannte zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Energieerzeugung, Energieverbrauch und Mobilität, die man erfolgreich umgesetzt habe. Dazu zählten beispielsweise die Versorgung der Liegenschaften mit Ökostrom, die Planung möglichst emissionsarmer Wärmeanlagen, die Professionalisierung des Energiemanagements, die Betrachtung des CO2-Verbrauchs bei Beschaffungen im Landratsamt, die Umstellung der Beleuchtung auf LED und der Austausch der Verglasung im Landratsamt. In Bezug auf die Mobilität habe man das Jobticket für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingeführt, der Fuhrpark werde weiter auf E-Fahrzeuge umgestellt und Bahn sowie Dienstfahrrad würden für geeignete Fahrten genutzt. Laut Kreisbaumeister Andreas Wosnik solle die in der Planung befindliche neue Sporthalle der Realschule Obernburg ein Niedrigstenergiehaus werden, dessen Werte deutlich über den gesetzlichen Standards liegen sollen.
Im Ausschuss entspann sich eine längere Diskussion, wie man den Klimaschutz im Landkreis Miltenberg weiter voranbringen kann. Am Landkreis Miltenberg werde das nicht scheitern, stellte Landrat Jens Marco Scherf mit Blick auf das große Engagement des Landkreises klar. Auch die Unternehmen und Privatleute hätten ihren Beitrag geleistet, stellte er fest. Um weiter voranzukommen, so Scherf, müssten aber auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen stimmen.

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