Bildergalerie und Essay
Sattes Gelb wie von Künstlerhand gemalt

In deutschen Landen blühen jetzt wieder die Rapsfelder. Auch wenn Grün als die Farbe des Frühlings gilt, kommt derzeit niemand an den leuchtend gelben Feldern vorbei.
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  • In deutschen Landen blühen jetzt wieder die Rapsfelder. Auch wenn Grün als die Farbe des Frühlings gilt, kommt derzeit niemand an den leuchtend gelben Feldern vorbei.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Raps gilt als bewährte Grundlage für vielseitige Speiseöle und für qualitativen Bio-Diesel .

Deutschland ist seit Jahren führender Raps- Erzeuger. - Bedeutsamer Klimaschutz-Beitrag.

Der Frühsommer überrascht nicht nur mit seinem aktuell wuchernden, frischen Grün. Besonders eindrucksvoll sind die gegenwärtig gelb blühenden, intensiv duftenden und im Wind wehenden Raps-Felder in der Region.

Ein Fahrt ins Blaue wird momentan mancherorts zu einem Ausflug ins Gelb:

  • Blühende Ratsfelder zaubern leuchtende Farbteppich auf die Fluren.
  • Der wiederholte Regen und die kühlen Temperaturen begünstigen derzeit das Wachstum der angenehm ins Auge springenden Pflanzen.
  • „Die R(h)apsodie in Gelb“ klingt den Raps-Anbauern wie  eine wohlgefällige Melodie.

Auch nach Wochen - zur Ernte im Juli - dürften Landwirte und ihre Abnehmer heuer zufrieden sein. Denn dann wird sich sicherlich besonders gut zeigen, was in der gold-gelben Pracht verborgen ist.

Es sind kleine, schwarze Saatkörner, die in der baldigen, prognostizierten Sommer-Sonne aus den Blüten reifen.

Aus ihnen entstehen technische Öle, Bio-Diesel sowie aus den Press- Rückständen Eiweiß-Futtermittel.

Neuerdings presst die Lebensmittel-Industrie aus den schwarzen Körnern ein qualitativ hochwertiges, vitaminreiches Speiseöl, das auch bei uns immer mehr Anhänger findet.

Gute Qualität.

„Der Raps war in den letzten Jahren trotz Hagelschäden und etwas zu viel Feuchtigkeit im Gegensatz zum sehr trockenen Sommer 2003 an allen Standorten von guter Qualität und verspricht sicherlich ein guter Jahrgang zu werden“, betont aus Landwirt aus der Region.

Lang andauernde Trockenheit führte schon im Frühjahr in manchen Jahren dazu, dass der Raps in Notblüte kam. Die reifen Samen fielen bei Hitze aus, ehe man sie ernten konnte. „Das war ein Fiasko, das mit großen Ertrag-Einbußen endete!“, erinnerte sich ein anderer Raps-Anbauer.

Schädlingsprobleme.

Jedes Jahr gibt es allerdings Probleme mit Schädlingen, etwa mit Schnecken, mit dem Rapsendfloh, mit dem Rapsglanzkäfer oder dem Rapsstängel-Rüssler. Viele Insektizide helfen kaum noch - so werden eben die Schädlinge zur Gefahr.

Auch unerwünschte Kräuter, wie der Ackerfuchsschwanz, die Vogelmiere oder das Klettenlabkraut machen den hiesigen Landwirten und dem Raps selbst das Leben schwer.

Diese Pflanzen verdrängen die gelben Kreuzblütler, weil sie ihnen auf dem Feld Luft, Licht, Nährstoffe und Platz wegnehmen.

Außerdem würden sie - so man sie nicht bekämpfen kann - mitgeerntet und führen zu einer schlechteren Qualität - ist von einem hiesigen Bauern zu erfahren.

Das sind für viele Landwirte auch Gründe, warum Raps mehrmals (meist ist man diesbezüglich bis zu sieben Mal auf dem Rapsfeld) mit Chemie gegen Unkräuter und Schädlinge behandelt werden muss.

In der biologischen Landwirtschaft habe Raps aus diesen Gründen eigentlich keine Chance, erklärt ein Bio-Landwirt.

Geschätztes Speiseöl.

In früheren Jahren ist Raps beinahe ausschließlich für die Produktion von Brennstoffen wie Öl und Biodiesel - verwendet worden. Als Speiseöl ist er wegen der zahlreichen Bitterstoffe bisher nicht so gut angekommen.

Der Hauptbitterstoff, die Eruca-Säure, sei erst in den vergangenen Jahrzehnten durch besondere Verfahren herausgefiltert worden. Seitdem ist Raps auch ein geschätztes Speiseöl.

Insgesamt wirkt sich der Biodiesel-Boom nicht nachteilig auf die Lebensmittelindustrie aus, die verstärkt auf Rapsöl setzt.

Die Fläche , die für Speiseöl - Erzeugung genutzt wird , erfuhr in den vergangenen Jahren eine deutliche Erweiterung.

In der Europäischen Union ist die Bundesrepublik Deutschland der führende Raps-Erzeuger. Aus dem kostbaren Raps entsteht eines der gesündesten und vielseitigsten Speiseöle.

Der Anbau von Raps erfolgt in Deutschland grundsätzlich und dem Gesichtspunk der Nachhaltigkeit.

Mit dem Raps-Anbau will man außerdem die Bodenfruchtbarkeit erhalten und vermehren. Unter diesem Aspekt säen die Bauern im August das Raps-Saatgut aus, ernähren die wachsenden Raps-Pflanzen über einen Zeitraum von elf Monaten mit Dünger und halten sie mit ackerbaulichen Methoden gesund.

Zu 95 Prozent wird der sogenannte Winterraps produziert, der im Sommer - meist im August - ausgesät wird.

Im Mai und Anfang Juni des darauf folgenden Jahres erstrahlt dann in den den flächenmäßig größten Anbaugebieten wie in Bayern, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern das leuchtende Gelb der blühenden Rapsfelder.

Raps wird zumTeil als Zwischenfrucht zur Grün-Düngung und als Grünfutter angebaut, teils als Hauptfrucht, wobei dann die in den Schoten erhaltenen schwarzen Samen zur Ölgewinnung geerntet werden.

Blühende Ratsfelder liefern reichlich Bienenhonig. Die Imker freuen sich über die weiten Flächen in Gold-Gelb.

Neben der Winter -und Sommerform werden besondere Sporten für die Ölgewinnung von blattreichen Futterraps-Sorten unterschieden. Derzeit befinden sich fast ausschließlich so genannte Doppel-Null-Sorten, die frei von Eruca-Säure sind und wenig Glucosinolaten enthalten, im Anbau.

Bei normaler Vegetation bildet eine Ratspflanze im Wonnemonat Mai bis zu 100 Blüten. Daraus entwickeln sich nach der Befruchtung rund 2 500 kleine, schwarzbraune , runde Samenkörner mit einem Ölgehalt von fast 40 Prozent in länglichen Schoten im Juli und August. Je nach Witterung wird der Raps zwischen Juli und August geerntet.

Boden profitiert.

Der Anbau von Raps hat einen positives Effekt auf die Landwirtschaft. Denn Raps bewirkt in der Fruchtfolge durch seine tiefen Wurzeln und das auf dem Acker verbleibende Reststroh für die nachfolgende Frucht gute Bedingungen wie einen lockeren und gut durchlüfteten Boden .

So ergibt Weizen nach Raps angebaut rund sieben Dezitonnen (Doppelzentner) pro Hektar höhere Erträge als zum Beispiel der Anbau von Weizen nach Weizen.

Meistens wird Raps in Getreide-Fruchtfolgen alle vier Jahre, in Getreide-Hackfrucht-Folgen alle fünf bis sieben Jahren auf der gleichen Fläche angebau-t.


Aktueller Hintergrund.

In deutschen Landen blühen jetzt wieder die Rapsfelder. Auch wenn Grün als die Farbe des Frühlings gilt, kommt derzeit niemand an den leuchtend gelben Feldern vorbei.

Das ist keine Selbstverständlichkeit, denn die Klimabedingungen waren für den Rapsanbau in den letzten Jahren alles andere als perfekt.

Drei schwierige Jahre (2018 - 2020) waren mal zu nass und zuletzt zu trocken: sie hatten zu
einem deutlichen Rückgang des Anbaus geführt.

Zum Glück für die Landwirtschaft waren die Aussaat-Bedingungen im Spätsommer 2020 wieder besser.

Das drückt sich in einer Ausweitung des Anbaus um rund 50.000 Hektar aus, sodass aktuell
auf über 1 Million Hektar der Raps in voller Blüte steht.

Vergleich mit Fußball-Feldern.

Wem die Dimension eines Hektars nicht geläufig ist, dem hilft der klassische Fußballfeld-Vergleich.

Mit 1,4 Millionen Fußballfeldern kommt da eine beachtliche Fläche zusammen, die aber noch immer deutlich unter der des Rekordjahres 2013 liegt, in dem fast 50 Prozent mehr Raps angebaut wurde.


Höchsstand.

Erfreulich für die Rapsbauern sind derzeit auch die Raps-Preise, die sich auf einem mehrjährigen Höchststand bewegen.

Denn Rapsöl ist gefragt und das begrenzte Raps-Angebot sowohl im Inland als auch aus dem Ausland treibt die Preise weiter in die Höhe.

Ein Ende des Höhenfluges ist laut Branchenverband Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) derzeit auch nicht in Sicht.

Verbraucherinnen und Verbraucher müssen sich laut UFOP nicht sorgen, den die Verkaufspreise für Rapsspeiseöl im Handel sind stabil.

Wichtigste Anbau-Kulturpflanze.

Raps hat sich also über die vergangenen 30 Jahre zu einer der zentralen Ackerbau-Kulturen entwickelt.

Er liefert mit Rapsöl, Rapsschrot, Rapskuchen sowie Rapsprotein die Rohstoffe für unterschiedlichste Produkte:

Von der Ernährung, direkt als Rapsöl oder indirekt als wertvolles, gentechnikfreies Futter in der Nutztierhaltung, über Kleidung, als Kunststoff, in Kosmetik, Waschmitteln und Farben bis hin zu nachhaltig erzeugtem Biokraftstoff für Autos, Nutzfahrzeuge und Schiffe reichen die Einsatzbereiche.

Bedeutsamer Klimaschutz-Beitrag.

„Im Vergleich zu vielen anderen Alternativen leisten rapsölbasierte Kraftstoffe schon heute einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz und zur Erfüllung der nationalen Klimaschutzziele", sagt
Stephan Arens, Geschäftsführer der UFOP.

Fazit:

Als "Multitalent" hat sich Raps zu einem der wichtigsten Rohstoffe der Bioökonomie entwickelt und trägt so zur Transformation von einer erdölbasierten hin zu einer Marktwirtschaft bei, in der fossile Ressourcen durch verschiedene nachwachsende Rohstoffe ersetzt werden.

Roland Schönmüller

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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