Bildergalerie und Essay
Nachtwächterinnen und Nachtwächter treffen sich in Miltenberg.

Für Sicherheit ist bestens gesorgt!
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Impressionen aus Miltenberg am 20. 05. 2023. Weitere Bilder und Informationen folgen !

Deutsche Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren e.V. Region Süd – Regionaltreffen 19.05. –21.05.2023 in Miltenberg

Die Deutsche Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren e. V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese alten Kulturform und Tradition zu bewahren.

In dieser Gemeinschaft sind mehr als 180 Nachtwächter und Türmer aus Deutschland,Österreich, Frankreich und den Niederlanden organisiert.

Nachtwächter waren und sind Kulturvermittler einer alten Tradition.

Geografische Lokalisierung: Es gibt kaum ein Bundesland, einen Regierungsbezirk oder einen Landkreis, in dem die Nachtwächterei nicht ausgeübt und gepflegt wird.

Das gilt gleichermaßen für Millionenstädte wie Hamburg, Berlin oder München wie auch für kleinere Orte wie Bad Münstereifel, Hessisch Oldendorf, Stemwede-Levernoder Beeskow.

Demnächst wird auch auf Helgoland wieder ein Nachtwächter unterwegs sein. Die Nachtwächterei gab und gibt es in den neuen Bundesländern ebenso wie in den alten Bundesländern.

Kurzbeschreibung: Im "Zedler", dem wichtigsten deutschsprachigen Lexikon des 18. Jahrhunderts, steht folgende Definition geschrieben: "Nacht-Wächter, Vigil.

Vigiles,Excubiores nocturni sind gewisse darzu bestellte und verpflichtete Personen, des Nachts über so wohl auf denen Gassen und Strassen herum zu gehen und Achtung zu geben, daß so wohl Feuer und Licht gebührend verwahret, als auch aller unnützer Lermen, Unfug, Diebereyen u.v.a. vermieden werde, als auch die Stunden auszurufen, oder sonst durch ein gewisses Zeichen anzugeben.“

Nachtwächter und Türmer sind seit dem frühen Mittelalter in deutschen Städten und Orten unterwegs, um die Bürger und Bewohner vor den Gefahren und Unheilen der Nacht zu bewahren. Die Menschen begegneten den Diensten dieser (meist männlichen) Wächter mit großem Dank.

Sobald eine Stadt durch eine hohe Mauer und die dazu gehörigen Tore befestigt war, wurde der Ruf
nach zusätzlichem Schutz in der Nacht laut.

So entstand der Beruf des Nachtwächters und Türmers. Sie taten ihren Dienst, der mitunter gefährlich werden konnte.

Nichtselten haben die Nachtwächter unter Einsatz ihres Lebens die Stadt bewacht. Die Aufgaben waren vielseitig und unterschiedlich.

So sorgten sie bei ihren Rundfängen für Ruhe und Ordnung, überwachten die Sperrstunde in den Schänken, befragten verdächtige Personen, sangen mit dem Nachtwächterlied die Zeit an, waren für das ordnungsgemäße Verschließen der Stadttore verantwortlich, kontrollierten die Torwachen und achteten streng darauf, dass in den späten Abendstunden das Licht in den Häusern gelöscht wurde.

Eine der wichtigsten Aufgaben der Nachtwächter war das Aufspüren von Bränden, denn ein Feuer konnte im Mittelalter ganze Stadtteile auslöschen.

Sobald er einen Brand entdeckte, weckte der Nachtwächter die Bevölkerung,damit das Feuer mit vereinten Kräften bekämpft werden konnte.

In der kalten Jahreszeit überprüfte der Nachtwächter auch die Brunnen und Pumpen in den einzelnen Nachbarschaften auf Funktion und Gangbarkeit, damit zu jedem Zeitpunkt fließendes Wasser zur Verfügung stand und im Brandfall eine Eimerkette gebildet werden konnte.

Dieser Beruf wurde über viele Jahrhunderte ausgeübt und von Generation zu Generation weitergegeben.

Zwar wurden die Nachtwächter zu Beginn des 20.Jahrhunderts von der Schutzpolizei und privaten Wachdiensten abgelöst, doch schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts drehen wieder viele Nachtwächter ihre Runden durch historische Städte.

Als Kulturvermittler bewahren sie die Tradition eines wichtigen Berufsstandes, vergleichbar mit Müllern, die ihr Wissen und Können in denkmalgeschützten Windmühlen an jüngere Generationen weitergeben, oder Falknern, die ihre Beizjagd mit Greifvögeln heute speziell in Europa nicht mehr zur Akquise von Lebensmitteln durchführen, sondern um diese Kulturform aus der Vergangenheit in die Gegenwart zu retten und für die Zukunft zu bewahren.

Deutsche Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren e.V.Regionalgruppe Süd

Mit Hellebarde, Laterne und Rufhorn unterwegs

Der Nachtwächter zu Miltenberg, Wolfgang Kuhn lud für Samstag, den 20. Mai 2023 ab 17:30 Uhr alle interessierten Bewohner/innen der Region zum kostenlosen Nachtwächterrundgang ein.

Treffpunkt war am Marktbrunnen Schnatterloch. Diesen besonderen Anlass bot die Jahrestagung der Gruppe Süd der Deutschen Gilde der Nachtwächter, Türmer und Figuren e. V.in Miltenberg.

Nicht nur der Nachtwächter von Miltenberg, sondern auch die Nachtwächter, Türmer und Figuren aus dem süddeutschen Raum begleiteten den Nachtwächter-Rundgang und stellten sich am Ende der Führung am Schatterloch einzeln vor.

Der Nachtwächter zählte früher zu den „unehrbaren Berufen“ und war im Mittelalter nicht hoch angesehen, obwohl dieser doch für die Sicherheit der Bewohner der Städte und Dörfer sorgte.

Die Nachtwächter sorgten für Ruhe und Ordnung und kontrollierten die Türen und Fensterläden, dass diese geschlossen waren.

Mit dem Rufhorn wurden die Stunden ausgerufen, aber auch bei Feuer oder Hochwasser die Bewohner gewarnt.

Diebsgesindel wurde aus der Stadt vertrieben.

Die heutigen Nachtwächter nehmen ihre Gäste mit auf eine Reise in die Vergangenheit der Anekdoten, Geschichten, der Geschichte der historischen Orte.

Den Spaß in den historischen Gewandungen vergangene Zeiten wieder lebendig werden zu lassen bringen alle Nachtwächter, Türmer und Figuren bei ihren Führungen mit.

Roland Schönmüller

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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