Bildergalerie und Essay.
Fast nix mit Helau am Hut - Hoffen auf die nächste Session 2022 / 2023 - hoffentlich ohne Corona.


Fasching, Fastnacht, Karneval und närrisches Treiben gehören nach wie vor zum wertvollen Brauchtum und sind gemeinschaftsstiftend.
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  • Fasching, Fastnacht, Karneval und närrisches Treiben gehören nach wie vor zum wertvollen Brauchtum und sind gemeinschaftsstiftend.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Es gab einmal eine Zeit, da war die Fastnacht oder der Fasching besonders in der Hochburg Franken noch möglich.

Da standen vor allem in den hiesigen Volksschulen die Anfertigung von Masken, Verkleidungen und Dekorationen auf dem fächerübergreifenden Stundenplan.

Den Umzug durch das Dorf, die Marktgemeinde oder die Stadt gab es einst am Faschingsdienstag - allen voran eine kostümierte Musikkapelle.

Clowns, Cowboys, Indianer, Märchenfiguren, Schornsteinfeger & Co.
freuten sich nicht nur auf den Umzug. Da klatschten und applaudierten die  Zuschauer am Straßenrand. 

Anschließend war das Ziel eine gemeinsame Tanz-Veranstaltung in einem Saal mit Brezen-Bescherung durch das Gemeindeoberhaupt.

Im Fasching vor Corona faszinierte  das Schlüpfen in eine närrische Rolle und das Nicht-Immer-gleich-Erkanntwerden.

Heute in Zeiten der Pandemie ist alles anders, fast: einige Vereine improvisieren und versuchen sich an Veranstaltungen im Internet.

Viele Kinder, Jugendliche und einst Aktive empfinden trotz unterrichtsfreier Faschingswoche die aktuelle Situation als extrem belastend. Sie  hoffen auf die nächste Session - möglichst ohne Corona:

  • als Wiedererweckung eines alten Kulturgutes,
  • das sich als Fest im christlichen Jahreskreis definiert und
  • dessen Pflege am Aschermittwoch endet.


Fasching, Fastnacht, Karneval und närrisches Treiben
gehören nach wie vor zum wertvollen Brauchtum und sind gemeinschaftsstiftend.

Humor, fröhliches Treiben und Ausgelassenheit fördern zweifelsohne die Gesundheit und den Lebensmut.

Derb, alltagsnah und konfliktträchtig

Weiberfastnacht am „Unsinnigen Donnerstag“.

Am 24. Februar, übernehmen Frauen das Regiment.

Vor allem am Donnerstag, dem 24. Februar 2022,  haben die Frauen das Sagen. Die Männerwelt tritt in die zweite Reihe.

Wer nicht pariert, der hat Nachteile - insbesondere Spott - zu ertragen. Das betrifft insbesondere männliche Krawattenträger, deren Outfit-Status-Symbol gekürzt oder entwendet wird.

Am fetten oder schmalzigen Donnerstag ist nicht nur im im Rheinland Weiberfastnacht. Es ist der Donnerstag vor dem Fastnachtssonntag und dem nachfolgenden Aschermittwoch:

Startschuss vor Corona-Zeiten (oft um 11. 11 Uhr) in den meisten Dörfern, Marktgemeinden und Städten für das eigentliche und allgemeine närrische Treiben mit Umzügen nebst Verkleidungen und Narrenspielen.

Bekannt-berüchtigte Fastnachtspiele unserer Altvorderen waren die ältesten Formen des deutschen Lustspiels, die ursprünglich von jungen Leuten aufgeführt wurden: man zog von Haus zu Haus, von Wirtschaft zu Wirtschaft, um Stegreifspiele ohne Vorhang oder Kulisse aufzuführen.

Solche schwankartigen Sketche waren derb, alltagsnah und hatten streitende, konfliktträchtige Helden im Mittelpunkt, beispielsweise den Bauern vor Gericht oder den Doktor bei kranken Bauern - in Anlehnung an die berühmten Fastnachtspiele von Hans Sachs.

Der Umkehrung aller Werte und Normen in der Fastnacht entsprach in der oft männerdominierten Gesellschaft das Weiber- oder Frauenrecht: am Donnerstag vor dem Fastnachtssonntag, dem „schmotzigen Donnerstag, haben die „Weiber das Sagen“, geben die Frauen den Ton an.

Formen- und abwechslungsreich gestaltete sich vor der Pandemie der Ablauf dieses närrischen Tages: Verkleidung war gang und gäbe. Furchterregend wirkten die „Möhnen" oder „Muhmen“, also auf alt geschminkte und ausstaffierte Frauen.

Doch nicht nur diese, sondern auch junggebliebene, maskierte Damen durften an diesem Tag die Männer zum Tanz auffordern, küssen und ihnen die Krawatten abschneiden – oft das Attribut und Signum ihrer Männlichkeit.

Obligatorisch war und ist in vielen Gemeinden die Erstürmung des örtlichen Rathauses. Hinzu kommt Einverleibung und Übernahme der Stadtschlüssel während der nächsten Faschingstage. Das symbolische Schließ-Utensil wird meist weitergereicht an den Prinzen Karneval.

Vielerorts gab und gibt es Mädchen- und Frauensitzungen an diesem Tag, bei denen – unter den Teilnehmern - kein Mann geduldet wird.

Die „Weiberherrschaft“ galt einstmals als „verkehrte Welt“. Heute beginnt mit den Frauen vielerorts der Faschingsauftakt: übrigens im Gegensatz zu früher eine Frauendomäne und neue Gepflogenheit.

Seit dem Mittelalter gibt es dagegen schon das Weiberzechen, Jungfern-Fastnachten und die Bewirtung der „besseren Damen“ durch den Rat.

In einer Chronik werden Festmahl, Zehrgeld und kostenloser Weingenuss an der „lieben Weiber- Sauftag“ genannt.

Selbst in Klöstern gab es Faschingsfeiern, nicht nur bei Männern, sondern auch unter Stiftsfrauen und Nonnen. Was sonst verboten war, galt da erlaubt: 1729 berichtet einen Nonne aus einem rheinländischen Kloster von der Reichung von Tee, Kaffee, Schokolade, Glücks-und Kartenspiel bis zum frühen Morgen.

Bischöfliche Visitations-Protokolle des 16. und 17. Jahrhunderts erzählen von übervollen Speisetafeln, Wein und Tanz während der Fastnachtstage.

Die moderne Weiberfastnacht
begann 1824 in der Nähe von Bonn. Im dortigen Beuel verdienten Frauen ihr Geld als Wäscherinnen, während ihre Männer die schmutzige Wäsche vor allem in Köln einsammelten und sie gewaschen wieder austrugen. Ein Ehrentag war für die fleißigen Frauen der Donnerstag vor Aschermittwoch.

Noch heute ist nicht nur im Kölner Raum am Donnerstag, dem 24.02.2022,  für Ehemänner und Kinder dieser Tag von übernommener Hausarbeit geprägt, während Ehefrauen und Mütter - unter Wahrung der gegenwärtigen Hygienevorschriften - kostümiert und feiernd durch die Straßen ziehen.


Weitere Informationen und Bilder folgen!

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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