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Der Rosenmontag - Antworten auf fünf Fragen

Am Rosenmontag war und ist man fröhlich, ausgelassen und
feiert.
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  • Am Rosenmontag war und ist man fröhlich, ausgelassen und
    feiert.
  • hochgeladen von Roland Schönmüller

Von wegen Rosen!

(Un-) Heimlicher Feiertag für das närrische Volk.

Der Rosenmontag ist nach wie vor für viele
Narren ein willkommener Grund zum Feiern.

Auch in diesem Jahr dürfte es nicht anders sein.

Doch die fröhliche, unbeschwerte und
närrische Zeit ist bald vorbei – bekanntlich am Aschermittwoch.

Frage 1: War der Rosenmontag eigentlich ein offizieller Feiertag?

In den rheinischen Karnevals-Hochburgen - wie Köln,
Düsseldorf und Mainz - konnte man das bis 1019,
vor 1005 Jahren,
tatsächlich so annehmen.
Denn dieser „närrische Feiertag“ galt dort als das
absolute „Highlight“ des närrischen Treibens.

In den bekannten, berühmten Karnevals-Städten waren
die Rosenmontags-Umzüge Tradition.

Hier und heute wurden alljährlich zum Rosenmontag
Hunderttausende von Jecken erwartet, die dann
stundenlang am Straßenrand staunen, jubeln,
schunkeln und auf "Kamelle-Jagd" gehen.

Wer aber heute - am Rosenmontag - im Rheinland versucht,
jemanden in einer Behörde zu erreichen, dürfte mit
großer Wahrscheinlichkeit Pech haben.

Ein Recht auf diesen besonderen und freien Tag hatten
und haben die Narren allerdings nicht –
der Rosenmontag war und ist in Deutschland
wie der Faschingsdienstag kein gesetzlicher Feiertag.

Frage 2: Wie lässt sich der Name „Rosenmontag“
erklären?

Mit dem Begriff „Rosenmontag“ sind verschiedene
Assoziationen und Interpretationen verbunden.

Die wahrscheinlichste Namensdeutung stammt von den
Sprachwissenschaftlern.

Das Wort „rosen“ soll im eigentlichen Sinne nichts mit
floralen Dingen, etwa mit Blumen zu tun haben. Rosen
bedeutete bei unseren Altvorderen so viel wie rasend,
tobend, ausgelassen oder fröhlich.

Am Rosenmontag war man fröhlich, ausgelassen und
feierte.

So ist es nicht verwunderlich, dass das Deutsche
Wörterbuch der Gebrüder Grimm den Begriff vom
mittelhochdeutschen Ausdruck „rasenden Montag“
ableitete.

Eine andere Überlieferung verweist auf den Namen des
vorangehenden Tages, welcher in der römisch-katholischen
Kirche auch als „Rosensonntag“ tituliert
gewesen war.

Seit dem Mittelalter überreichte an diesem Tag der
jeweilige Papst eine goldene Rose an eine wichtige
Person - als Auszeichnung für seine Verdienste.

Frage 3: Welcher besondere Sinn steckt hinter dem
Rosenmontag?

Ein öffentlich organisierter Karneval entwickelte sich im19. Jahrhundert:
In den Städten bildete sich ein
selbstbewusstes Bürgertum.

Außerdem entfalteten sich demokratischen Kräfte, die
sich gegen die damalige Obrigkeit stellten, politische
Emanzipation anstrebten und vielerlei Mitspracherecht
forderten.

Der Karneval wurde also zur willkommenen Bühne, um
- vor allem die Monarchie und das Militär - zu
kritisieren und zu persiflieren.

So bildeten sich bald als Parodie auf die Obrigkeit und
das Vereinswesen die Garden und die Fastnachtsvereine
mit Präsidium, Protokollanten und Orden.

Stieg dann beim Karneval ein Redner „in die Bütt",
jubelte ihm das Narrenvolk ehrenvoll mit speziellen
Hochrufen zu.

Die närrischen Rufe „Helau" und "Alaaf" kennt auch
heute noch jeder - nicht nur am Rosenmontag - dem
gefühlten Feiertag der Narren.

Frage 4: Was darf man am Rosenmontag nicht
versäumen?

Wenn es zeitlich und witterungsbedingt möglich ist,
gehört der Besuch eines Straßenfaschings oder
Rosenmontagszuges in der Region - zum
Pflichtprogramm eines jeden Narren.

Am Abend gibt es sicherlich weitere sehens- und
hörenswerte Faschingsveranstaltungen mit Büttenreden,
Bällen und Tanzdarbietungen.

Wer nicht so mobil ist, kann passende
Live - Fernsehübertragungen verfolgen - vor allem aus den
rheinischen Faschings-Hochburgen. Hier erfährt man
auch viel von der Tradition der Umzüge.

Frage 5: Was gibt es Interessantes aus der Geschichte des Rosenmontags ?

Im Jahre 1823 wurde der Karneval in Köln verändert
und reformiert. Roh und unsanft sollte es beim
närrischen Treiben nicht mehr zugehen, forderten viele
Bürger der Stadt am Rhein.

Also setzte man sich in einem Weinhaus hinter der
romanischen Kirche „St. Ursula“ mit einigen
grundsoliden Vertretern der Kölner Oberschicht
zusammen und überlegte, wie das rohe
Fastnachtstreiben verbessert und „domestiziert“ werden
könnte.

Ein gutes, vorbildliches Beispiel war der kultivierte,
venezianische Karneval. Deshalb übernahmen die
Rheinländer als erstes den Namen und tauften die
Fastnacht in Karneval um.

Außerdem dachten sie sich einen romantischen
Maskenzug aus. Gesagt, getan - die vorgeschlagenen
Ideen wurden Wirklichkeit.

Angeregt wurden die Kölner vielleicht auch von den
Triumphzügen der Feldherren und Fürsten früherer
Jahrhunderte - beispielsweise aber auch von der
jährlichen Fronleichnamsprozession der katholischen
Kirche.

So bildete man in der Domstadt Köln für den
Faschingszug ein "festordnendes Comité für die
Carnevalslustbarkeiten“, das sich schnell als
organisatorischer Erfolg erwies.

Auch heuer kann man als Besucher der
Rosenmontagsumzüge große und aufwändig gestaltete
Wagen und Zugnummern bewundern, die sich
aktuellen Themen aus der Politik, Wirtschaft, Kultur undGesellschaft annehmen.

Tausende von Jecken, Narren und Faschings-Touristen
säumen die Routen der Umzüge und feiern - auch
selbst bei schlechtem Wetter.

Text und Fotos: Roland Schönmüller

Autor:

Roland Schönmüller aus Miltenberg

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